Alexander Brauch, Christian Engler, Jens Ewald, …

ICH²

TANZ INTERMEDIAL FÜR PLANETARIEN INTERMEDIA DANCE PERFORMANCE FOR PLANETARIUMS

Tracking Bodies: Re-interpretation in 360 degrees

Tracking Bodies: Re-interpretation in 360 degrees

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Inhaltliche Beschreibung

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ICH² - TANZ INTERMEDIAL FÜR PLANETARIEN

::: Die genetische Programmierung des Menschen
Er steckt in uns allen und gilt als das Programm, das uns ausmacht: Der genetische Code. Ist er wirklich die Essenz des Individuums, der Ursprung der Identität und die Definition des Selbst schlechthin?

"Das moderne Konzept des Genes hat dazu geführt, dass der Körper selbst nicht als eine Gegebenheit betrachtet wird, sondern - vergleichbar mit dem Computer - als ein Satz von Anweisungen, als ein Programm, das von einer Generation zur nächsten weitergegeben wird."

Das Zitat von Christina von Braun bringt die Verunsicherung des modernen Menschen zum Ausdruck, der neben allen hilfreichen und bereichernden Aspekten der technologischen Entwicklung auch die Bedrohung durch Gentechnologie wahrnimmt.
Veränderte Bedingungsfaktoren des menschlichen Schicksals und der eigenen Reproduzierbarkeit sowie gesellschaftliche Auswirkungen werfen Fragen auf: Was kennzeichnet unsere Individualität neben der rein datenanalytischen Betrachtung? Werden sich in Zukunft Wunschprojektionen als Programmierung realer Körper realisieren lassen? Was ist, wenn unsere Einzigartigkeit einfach weggeklont wird? Wenn sich unser Ich potenziert, ein zweites Ich auf den Plan tritt, ein Alter Ego aus gleichem Fleisch und Blut mit gleichem Aussehen? Aber sind diese Fragen, die ein kontroverser Wissenschaftsbereich wie die Gentechnologie aufwirft, gänzlich neu?

::: Körperbilder
Die inhaltliche Auseinandersetzung des Stückes geht davon aus, dass wir es hier mit Fragen zu tun haben, die die Menschheit schon immer bewegten. Eine bekannte Verdopplungsproblematik kehrt mit bislang unbekanntem Möglichkeitsspielraum für die künstliche Erschaffung oder Perfektionierung des Menschen auf einem neuen Forschungsstand wieder.
Die intermediale Tanzinszenierung berücksichtigt neben neuesten Forschungen verschiedene Erscheinungsformen einer Begegnung mit dem anderen Ich: im Traum und im Schatten sowie Projektiosmedien vom Spiegel über den Film bis zur digitalen Bildtechnologie. Das Theater, das der Körper selbst auf dem Schauplatz des Unbewussten und der Projektionen spielt, geht in den real existierenden, virtuell entgrenzten Bühnenraum ein. Welche Kunstform wäre hier besser geeignet, dieses Schauspiel zu versinnlichen, als der Tanz?
Gegenwartstanz greift als Bewegungskunst der Körper auf neueste Medientechnologien zurück, durch die eine Durchdringung von Virtualität und Realität beschleunigt wird.

INSZENIERUNG

::: 360 Grad Projektion trifft Motion-Tracking
Die intermediale Tanzinszenierung ICH² vereint unter der Planetariumskuppel Tanz mit interaktivem Motiondesign. Kunst und Wissenschaft ergänzen einander in einem schöpferischen Spiel mit der Verdoppelung und ihren Variationen. ICH² verdichtet die beiden Komponenten zu einem hybriden Mischgebilde und eröffnet dem Zuschauer einen neuen Erlebnisraum.
Die Besonderheit beruht dabei auf der Spannung zwischen realem Bühnenraum und Projektionsfläche in einer Kuppel. Eine einzigartige Darstellungsform entsteht, konzipiert für einen außergewöhnlichen Veranstaltungsort: Planetarien mit einer 360 Grad Bewegtbild- Darstellung.
Digitale Projektionstechnik verschmilzt Tanztheater und mediale, interaktive Technologie zu einem faszinierenden Gesamtkunstwerk, modifiziert es und ermöglicht eine Inszenierung in einer völlig neuartigen Kombination: Tänzer und Medium bilden zusammen einen künstlerischen Raum, der das Publikum in anderer Weise als bisher mit einschließt. Durch die Wirkung der Bilder und die intensive Nähe der Darsteller entsteht eine enorme Immersivität. Die unmittelbare Nähe zieht den Zuschauer in die Inszenierung hinein und lässt sie ihn hautnah spüren. Selten ist er Tänzern so nahe gewesen. Aus herkömmlichen Planetarien werden so direkt erlebbare Digitale Theater, in denen Mensch und Technik eine einzigartige Symbiose eingehen.

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ICH² - INTERMEDIA DANCE PERFORMANCE FOR PLANETARIUMS

::: The genetic programming of man
It is part of us all and understood as the program that we are made of: The genetic code.We see in it the essence of the individual, the source of identity and a modified definition of the self.

"The modern concept of the gene led to the perception, that the body is not a static, given entity, but – similar to computer software –
a set of commands, a program, that can be handed over to the next generation."

Christina von Braun’s quote expresses the confusion of modern man, who is discovering the benefits of technological progress as well as genetechnology’s threats.
Paradigm shifts of man’s destiny and everyone’s ability to reproduce as well as other social changes thereof make us ask the question:
What is our individuality beyond the mere analysis of our datasets? Will it be possible to program formerly only imagined versions of our real bodies? What if our individuality will be simpliy cloned away? What if our self will be enhancend into a second self made of flesh and blood, looking identical?
Are these questions, born in the controversial science of genetechnology new?

::: ICH² (Me to the power of 2)
The contentual discussion that ICH² has, is based on the assumption that these questions have been around since the age of man.
The known issue of duplication/reproduction in relation to the artificial production and enhancement of human life is reappearing within a new set of paradigms of modern technology.
The cross-media dance performance is including latest research as well as an array of forms of encounters with the other self: in dream and in shadow as well as on media from mirror over film to digital imagery. The theatre, which the body lets take place on the stages of subconsciousness and media is merged with the „sans-frontiere“ virtuality that emerges within the reality of the theatre’s space.
Which art form would be better to transcend this act than dance? Contemporary dance uses modern media to accelerate the pervasion of virtuality and reality.

PRODUCTION

::: 360 Degree Projection meets Motion-Tracking
The performance ICH² combines dance and media art with complex content and attractive use of cross-media. Art and technology synergetically combine to a creative game on duplication and variation. ICH² is merging the components into a hybrid amalgamation, which creates a digital space of possibilities, which is not only reflecting the perspectives of genetechnology, but offers the visitor a new space for experience.
An intruiging atmosphere is created by the interaction between stage and the projection onto the dome. A unique installation for an extra-ordinary space: a planetarium including a 360 degrees moving image projection. State-of-the-art projection technology is merging with dance theatre and interactive media into a fascinating wholesome piece of art, is modifying it and allowing a completely new kind of production: dancer and media together create an artistic space that involves the audience in a new way. The impact of the imagery and the intensively short proximity of the performers, forms a high level of immersion.
Hardly has a visitor been closer to the dancers. This turns standard planetariums into experiental Digital Theatres, in which man and technology can be part of a unique symbiosys.