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http://netzspannung.org/database/404791/de | Last update: | 26.11.2007 | Date of print: | |
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Alexander Brauch, Christian Engler, Jens Ewald, … ICH²TANZ INTERMEDIAL FÜR PLANETARIEN
INTERMEDIA DANCE PERFORMANCE FOR PLANETARIUMS |
[link 01] | Tracking Bodies: Re-interpretation in 360 degrees |
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KurzdarstellungKurzbeschreibungICH² ist eine intermediale Tanzperformance, die eine 360°-Kuppelprojektion mit interaktivem Motiondesign verbindet. In einjähriger Zusammenarbeit der Muthesius Kunsthochschule mit dem Choreografen Mario Schröder und Tänzerinnen des Balletts Kiel entwickelte das Team ReACT eine Tanzperformance, die durch Motion-Tracking Technologie die Interaktion von Tanz, Bild und Ton ermöglicht. Inhaltlich behandelt das Stück die Verdopplungsthematik des eigenen Ichs, von Traum über den Schatten bis hin zur Gentechnologie. Es wird der Konflikt zwischen Mensch und Technik thematisiert, deutet auf die zunehmende Verunsicherung und Entfremdung durch die mediale Über-Repräsentation hin. Technologisch kommen Bewegtbild-Sequenzen zum Einsatz, die mit Cinema4D und After Effects erzeugt wurden. Die Interaktion wird mittels VVVV, eine grafische Programmierumgebung für Echtzeitsynthese, erzeugt und gesteuert. Dazu wurden neue Echtzeit-, Steuerungs- und Projektionsmethoden entwickelt.
ICH² (Me to the power of 2) is an interactive dance performance especially developed for fulldome projection as used in modern digital planetariums. The performance combines expressive modern dance and 360° interactive motion graphics. In this way ICH² is a very unique piece of the emerging genre called Digital Theatre, in which digital media technology enables alterable and imersive stage settings. KünstlerInnen / AutorInnen- Alexander Brauch, Student, Muthesius Kunsthochschule
- Christian Engler, künstl. - wissenschaftl. Mitarbeiter, Muthesius Kunsthochschule
- Jens Ewald, Student, Muthesius Kunsthochschule
- Manuel Klauser, Student, Muthesius Kunsthochschule
- Michel Magens, Student, Muthesius Kunsthochschule
- Patrick Müller, Student, Muthesius Kunsthochschule
- Jan Reiss, Student, Muthesius Kunsthochschule
MitarbeiterInnen- Prof. Tom Duscher, Zentrum für Medien, Digitale und interaktive Medien, Muthesius Kunsthochschule
- Sven Lütgen, künstl. - wissenschaftl. Mitarbeiter, Muthesius Kunsthochschule
- Prof.in Dr. phil. habil. Petra Maria Meyer, Kultur- und Medienwissenschaften, Intendanz, Muthesius Kunsthochschule
- Mario Schröder, Choreograf, Ballett Kiel
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- complete credits -> www.ich-quadrat.de
EntstehungDeutschland, 2006 Partner / SponsorenMuthesius Kunsthochschule (Kiel)/Zentrum für Medien, Ballett Kiel, FH Kiel/Zentrum für Multimedia Eingabe des BeitragsMichel Magens, 26.11.2007 Schlagworte- Themen:
- Formate:
- Technik:
- Genetisches Modellieren |
- Infrarot Tracking
Ergänzungen zur Schlagwortliste- Klon |
- Planetarium |
- 360°-Kuppel-Projektion
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InhaltInhaltliche Beschreibung-> english text at the back :::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::: ::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::
ICH² - TANZ INTERMEDIAL FÜR PLANETARIEN
::: Die genetische Programmierung des Menschen Er steckt in uns allen und gilt als das Programm, das uns ausmacht: Der genetische Code. Ist er wirklich die Essenz des Individuums, der Ursprung der Identität und die Definition des Selbst schlechthin?
"Das moderne Konzept des Genes hat dazu geführt, dass der Körper selbst nicht als eine Gegebenheit betrachtet wird, sondern - vergleichbar mit dem Computer - als ein Satz von Anweisungen, als ein Programm, das von einer Generation zur nächsten weitergegeben wird."
Das Zitat von Christina von Braun bringt die Verunsicherung des modernen Menschen zum Ausdruck, der neben allen hilfreichen und bereichernden Aspekten der technologischen Entwicklung auch die Bedrohung durch Gentechnologie wahrnimmt. Veränderte Bedingungsfaktoren des menschlichen Schicksals und der eigenen Reproduzierbarkeit sowie gesellschaftliche Auswirkungen werfen Fragen auf: Was kennzeichnet unsere Individualität neben der rein datenanalytischen Betrachtung? Werden sich in Zukunft Wunschprojektionen als Programmierung realer Körper realisieren lassen? Was ist, wenn unsere Einzigartigkeit einfach weggeklont wird? Wenn sich unser Ich potenziert, ein zweites Ich auf den Plan tritt, ein Alter Ego aus gleichem Fleisch und Blut mit gleichem Aussehen? Aber sind diese Fragen, die ein kontroverser Wissenschaftsbereich wie die Gentechnologie aufwirft, gänzlich neu?
::: Körperbilder Die inhaltliche Auseinandersetzung des Stückes geht davon aus, dass wir es hier mit Fragen zu tun haben, die die Menschheit schon immer bewegten. Eine bekannte Verdopplungsproblematik kehrt mit bislang unbekanntem Möglichkeitsspielraum für die künstliche Erschaffung oder Perfektionierung des Menschen auf einem neuen Forschungsstand wieder. Die intermediale Tanzinszenierung berücksichtigt neben neuesten Forschungen verschiedene Erscheinungsformen einer Begegnung mit dem anderen Ich: im Traum und im Schatten sowie Projektiosmedien vom Spiegel über den Film bis zur digitalen Bildtechnologie. Das Theater, das der Körper selbst auf dem Schauplatz des Unbewussten und der Projektionen spielt, geht in den real existierenden, virtuell entgrenzten Bühnenraum ein. Welche Kunstform wäre hier besser geeignet, dieses Schauspiel zu versinnlichen, als der Tanz? Gegenwartstanz greift als Bewegungskunst der Körper auf neueste Medientechnologien zurück, durch die eine Durchdringung von Virtualität und Realität beschleunigt wird.
INSZENIERUNG
::: 360 Grad Projektion trifft Motion-Tracking Die intermediale Tanzinszenierung ICH² vereint unter der Planetariumskuppel Tanz mit interaktivem Motiondesign. Kunst und Wissenschaft ergänzen einander in einem schöpferischen Spiel mit der Verdoppelung und ihren Variationen. ICH² verdichtet die beiden Komponenten zu einem hybriden Mischgebilde und eröffnet dem Zuschauer einen neuen Erlebnisraum. Die Besonderheit beruht dabei auf der Spannung zwischen realem Bühnenraum und Projektionsfläche in einer Kuppel. Eine einzigartige Darstellungsform entsteht, konzipiert für einen außergewöhnlichen Veranstaltungsort: Planetarien mit einer 360 Grad Bewegtbild- Darstellung. Digitale Projektionstechnik verschmilzt Tanztheater und mediale, interaktive Technologie zu einem faszinierenden Gesamtkunstwerk, modifiziert es und ermöglicht eine Inszenierung in einer völlig neuartigen Kombination: Tänzer und Medium bilden zusammen einen künstlerischen Raum, der das Publikum in anderer Weise als bisher mit einschließt. Durch die Wirkung der Bilder und die intensive Nähe der Darsteller entsteht eine enorme Immersivität. Die unmittelbare Nähe zieht den Zuschauer in die Inszenierung hinein und lässt sie ihn hautnah spüren. Selten ist er Tänzern so nahe gewesen. Aus herkömmlichen Planetarien werden so direkt erlebbare Digitale Theater, in denen Mensch und Technik eine einzigartige Symbiose eingehen.
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ICH² - INTERMEDIA DANCE PERFORMANCE FOR PLANETARIUMS
::: The genetic programming of man It is part of us all and understood as the program that we are made of: The genetic code.We see in it the essence of the individual, the source of identity and a modified definition of the self.
"The modern concept of the gene led to the perception, that the body is not a static, given entity, but – similar to computer software – a set of commands, a program, that can be handed over to the next generation."
Christina von Braun’s quote expresses the confusion of modern man, who is discovering the benefits of technological progress as well as genetechnology’s threats. Paradigm shifts of man’s destiny and everyone’s ability to reproduce as well as other social changes thereof make us ask the question: What is our individuality beyond the mere analysis of our datasets? Will it be possible to program formerly only imagined versions of our real bodies? What if our individuality will be simpliy cloned away? What if our self will be enhancend into a second self made of flesh and blood, looking identical? Are these questions, born in the controversial science of genetechnology new?
::: ICH² (Me to the power of 2) The contentual discussion that ICH² has, is based on the assumption that these questions have been around since the age of man. The known issue of duplication/reproduction in relation to the artificial production and enhancement of human life is reappearing within a new set of paradigms of modern technology. The cross-media dance performance is including latest research as well as an array of forms of encounters with the other self: in dream and in shadow as well as on media from mirror over film to digital imagery. The theatre, which the body lets take place on the stages of subconsciousness and media is merged with the „sans-frontiere“ virtuality that emerges within the reality of the theatre’s space. Which art form would be better to transcend this act than dance? Contemporary dance uses modern media to accelerate the pervasion of virtuality and reality.
PRODUCTION
::: 360 Degree Projection meets Motion-Tracking The performance ICH² combines dance and media art with complex content and attractive use of cross-media. Art and technology synergetically combine to a creative game on duplication and variation. ICH² is merging the components into a hybrid amalgamation, which creates a digital space of possibilities, which is not only reflecting the perspectives of genetechnology, but offers the visitor a new space for experience. An intruiging atmosphere is created by the interaction between stage and the projection onto the dome. A unique installation for an extra-ordinary space: a planetarium including a 360 degrees moving image projection. State-of-the-art projection technology is merging with dance theatre and interactive media into a fascinating wholesome piece of art, is modifying it and allowing a completely new kind of production: dancer and media together create an artistic space that involves the audience in a new way. The impact of the imagery and the intensively short proximity of the performers, forms a high level of immersion. Hardly has a visitor been closer to the dancers. This turns standard planetariums into experiental Digital Theatres, in which man and technology can be part of a unique symbiosys. |
TechnikTechnische Beschreibung-> english text at the back :::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::: ::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::
::: Tracking Bodies
Wesentliches technologisches Forschungsfeld des Projekts ReACT war die Weiterentwicklung der Tracking-Technologie unter Berücksichtigung der räumlichen und technischen Ausstattung von Planetarien. Während dort bisher nur eine lineare Abfolge von Bildsequenzen gezeigt wird, ist mit Hilfe einer reaktiven Software die Manipulation und Interaktion mit der Projektion möglich.
Das Prinzip: Mit im Raum positionierten Kameras sowie am Körper angebrachten Sensoren werden Bewegung und Veränderung der räumlichen Situation erfasst und als Datensequenz an die Computer weitergegeben. Eine entsprechend programmierte Software interpretiert in Echtzeit die Bewegungen der Tänzer, die dann als interaktive Projektion und digitales Bühnenbild ausgegeben werden. Dies ermöglicht ein digitales Double für den Tänzer: Motion Tracking als avancierteste Verdopplungstechnik. Auch im akustischen Bereich wird die sensorische Tracking- Methode als Basistechnologie für körpergesteuerte Klangcollagen verwendet. Es entstehen reaktive Bild- und Klangwelten, die die synergetische Verbindung von Bild- und Tonkompositionen neu interpretieren und wiedergeben.
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::: Tracking Bodies
The main area of research for project ReACT was the further development of the Tracking-technology in regard of the spacial and technical characteristics of planetariums. While usually only linear image sets were shown, the use of reactive software allowed interactivity and manipulation of the projected content.
Concept: With the help of installed cameras and sensors attached to the performer’s body, movements in the space can be tracked and transmitted to a computer system. A specially programmed software interprets the dancer’s movements in real-time, which in turn is then projected onto the dome as interactive projection and stage backdrop. This allows to create a digital double of the dancer: Motion Tracking as duplication process. In this way a reactive visual and audio world is created, that synergetically re-interprets the image and audio composition. Hardware / SoftwareHARDWARE: Wireless Sensors (Tracking-Hardware für Soundszene) Motion Tracking Equipment (Kameras, IR-Scheinwerfer) 6 PC's für 6 Beamer 1 PC (Controling) Fulldome Video (6 Beamer je 1280x1024px) Planetarium mit 360 Grad Kuppelprojektion Bühne
SOFTWARE: VVVV Eyecon Max/MSP Maxon Cinema 4D Adobe After Effects Adobe Photoshop Adobe Premiere Digistar 3
EIGENE ENTWICKLUNGEN: Realtime Dome Engine |
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