Katja Harms

meadow///break

eine interaktive Wiesenlandschaft

Inhaltliche Beschreibung

Einen Großteil unserer Weltanschauung konstruieren wir aufgrund von medialen Reizen, beste Beispiele hierfür sind das Fernsehen und das Internet. Es scheint, als würden mediale Repräsentationen weitgehend die Bedürfnisse des Menschen befriedigen und die Einzigartigkeit der Natur verliere an Bedeutung. Der Installation ging eine Grundfrage voraus: Ist es tatsächlich möglich, einen "natürlichen" Raum synthetisch zu rekonstruieren und sich in diesem vergleichbar mit dem ursprünglichen Raum zu orientieren? Orientierung würde in diesem Fall bedeuten, sich selbst zu dem artifiziellen Raum in Beziehung zu setzten und ihn damit als „real“ anzunehmen.
Als Rekonstruktionsgegenstand wurde die vertraute, natürliche Umgebung einer Wiesenlandschaft gewählt. Durch Projektion auf eine Leinwand und im Raum verteilte Monitore sollte der künstliche Raum entstehen. Um die Illusion zu unterstützen wurde parallel zur visuellen Komponente der Originalton der Dreharbeiten eingespielt.
Um den Besucher auf die genuin elektronische Materialität der Abbildungen zu verweisen, wurde eine interaktive Komponente integriert. Eine Kamera, die oberhalb der Ausstellungsfläche installiert war, registrierte die Position und Bewegung de Zuschauer. Die Interaktivität zwischen Besucher und Leinwand wurde mit Hilfe des Programms Max/MSP/Jitter erreicht, das die entsprechenden Daten über grafische Verfremdung der Leinwand umsetzte. Durch die Verfremdung konnte der Besucher sich bewusst entscheiden, den künstlichen Raum durch Bewegung zu dekonstruieren.

Die Installation wurde im Rahmen der Präsentation der Semesterarbeiten des „Digitalen Studios“ unter der Leitung von Prof. Dr. Martina Leeker im Februar 2007 an der Universität Bayreuth vorgestellt.