Athenea Diapoulis


Stadtidyllen

Meer 1


Kubus "Stadtidyllen Meer1" Standort Dortmund Innenstadt [link 01]

Kubus "Stadtidyllen Meer1" Standort Dortmund Innenstadt

Kurzdarstellung

Kurzbeschreibung

Die Diplomarbeit "Stadtidyllen" fügt sich ästhetisch und inhaltlich in den „Stadtraum“ ein und bezieht Stellung zum ausgewählten Standort. "Stadtidyllen" ist eine öffentliche Rauminstallation in der Innenstadt von Dortmund, die das Stadtbild visuell aufwertet und die Wahrnehmung der Passanten sensibilisiert.

Das Projekt „Stadtidyllen“ ist ein Versuch, die Stadt zu etwas anderem machen und sie zu ihrem Vorteil zu verändern. Ein Versuch, gegen die gebaute und technisierte Stadt von heute anzukommen, ihr eine neue und lebendige Gestalt zu geben.
Ziel ist es, das Leben der Menschen in der Stadt zu bereichern und ihre Sehnsüchte zu befriedigen.
Die Rauminstallation strebt an, den Stadtbewohnern ihr tägliches Dasein – das was sie ständig sehen und hören – auf eine andere Weise wahrnehmen zu lassen. Die Arbeit möchte beim Betrachter positive Eindrücke erzeugen und möglicherweise das kurzfristige Vergessen der alltäglichen Schwierigkeiten.
Die Installation soll einen Raum ideeller Freiheit erschaffen: eine Möglichkeit zur Flucht aus der „kahlen, grauen Wirklichkeit“ in eine künstlich erbaute Illusion. „Kunst ist eine Flucht in eine andere Welt“, schrieb Oscar Wilde.

KünstlerInnen / AutorInnen

  • Athenea Diapoulis, Diapoulis, Athenea

MitarbeiterInnen

  • Athenea Diapoulis, Diapoulis, Athenea

Entstehung

Deutschland, 2007

Eingabe des Beitrags

Athenea Diapoulis, 15.11.2007
athenea.diapoulis@gmx.de [link 02]

Kategorie

  • künstlerische Arbeit

Schlagworte

  • Themen:
    • Virtuelle Realität
  • Formate:
    • Installation

Ergänzungen zur Schlagwortliste

  • Installation im öffentlichen Raum

Inhalt

Inhaltliche Beschreibung

In der Arbeit trifft Urbanität in einer leicht ironischen romantischen Art und Weise auf Natur. Man könnte auch sagen Idylle trifft auf Urbanität oder Romantik trifft auf Urbanität. Die Botschaft ist, dass Idylle dementsprechend überall sein kann. So kann man die Landschaftsidylle, die man durch weite Ausflüge in den Bergen zu finden erhofft, nun ebenfalls in der Stadt finden. Die Arbeit bringt die schönen, von uns in Sehnsucht erhofften Naturlandschaften, in die Stadt zurück. Es ist eine surreale Zusammenführung von romantischen Naturlandschaften mit der typischen urbanen Szenerie. Es geht weniger um die Orte in der Natur als solches, als um ihre Wirkung. Die Montagen erschaffen nicht nur eine romantische, schöne oder idyllische Darstellung, sondern durch die Zusammenführung von zwei Extremen – der Natur und dem urbanen Raum – auch Disharmonie, Verzerrung und Irritation. Wie Gerhard Richter sagte, „[...] sind Bilder um so besser, je schöner, je klüger, je irrsinniger und extremer, je anschaulicher und unverständlicher sie im Gleichnis diese unbegreifliche Wirklichkeit
schildern. Die Kunst ist die höchste Form der Hoffnung. [...]“, 1982. Meine Arbeit spielt mit dieser Diskrepanz. Die unrealistische Zusammenführung lässt den Betrachter reagieren und stutzig machen. Die Installation polarisiert zwischen Natur und Urbanität. Eine aktive Auseinandersetzung des Besuchers mit dem Thema der Arbeit ist eine meiner wesentlichen Zielsetzungen.

Die Arbeit "Stadtidyllen" dient der beständigen Überprüfung eingefahrener Wahrnehmungen verhärteter Gewohnheiten, schablonenhafter Denkschemata und routinemäßiger Gefühlsreaktionen. Die überraschende, nicht erwatete Platzierung eines Kubus im Stadtzentrum weckt im Betrachter Neugier. Diese künstlerische Inszenierung, lässt den Betrachter die gewöhnliche, urbane Szenerie in Frage stellen und seine Wahrnehmung neu überdenken. Eine andere Absicht ist, die Reize bzw. die Sinne der Stadtmenschen zu aktivieren und zu sensibilisieren.

Die Installation möchte den Betrachter auffordern, sich Zeit zu nehmen, um die „kleinen“ Dinge im Leben aufmerksam wahrzunehmen und die Natur nicht zu vernachlässigen, sondern im Gegenteil, sie immer wieder neu zu erleben, zu genießen, zu sehen, zu hören und zu riechen.

Ein weiterer Aspekt der Arbeit ist, die Natur als einen Ort der Besinnung und der Ruhe zu empfinden und diesen in das eigene Leben zu integrieren. Gezielt möchte das Projekt, das schnelle Tempo des Stadtbewohners zum Stillstand bringen, um innezuhalten und Stille zuzulassen und die Sinne nur auf wenige Dinge zu lenken.

Die Intention meiner Diplomarbeit ist das Prinzip des temporären Eingriffs in den städtischen Raum. Bildlich ist er stets an den Standort gebunden, inhaltlich jedoch nicht. Das Konzept ist also weiter an anderen Orten ausführbar, wie zum Beispiel auf Bahnhöfen, Parkplätzen oder in U-Bahn-Stationen.

Technik

Technische Beschreibung

Die Gesamtform der Arbeit ist schlicht und quadratisch. Die quadratische Form ist bewusst gewählt, da sie Ruhe und Ausgeglichenheit ausstrahlt. Die Größe des Kubus beträgt 2,50m in der Breite und 2,50m in der Höhe und erschließt demnach eine Gesamtfläche von 5m2. Der Raum ist begehbar, der Eingang ins Innere der Installation wird durch eine Aussparung einer Seitenwand ermöglicht. Die Installation bildet einen abgeschlossenen Raum und hat Platz für maximal 3 Personen. Durch die würfelförmige Konstruktion wirkt sie in sich geschlossen und sehr persönlich.

Die Außenwand – bestehend aus Hartfaserplatten – zeigt sich in einem saftigen Grün, das Frische und Lebendigkeit assoziiert. Die Farbigkeit ist ein Verweis auf die thematisierende Natur im Inneren. Darüber hinaus wird die Außenwand mit Typografie versehen. Der Text ist angelehnt an ein Zitat von Caspar David Friedrich, das heißt: „Ich muss allein bleiben und wissen, dass ich allein bin, um die Natur vollständig zu schauen und zu fühlen, ich muss mich dem hingeben, was mich umgibt, mich vereinigen mit meinen Wolken und Felsen, um das zu sein, was ich bin. Die Einsamkeit brauche ich für das Gespräch mit der Natur.“ Für diesen Text wird die Schrift Helvetica bewußt gewählt. Diese ist klar und von weiter Entfernung gut lesbar.
Der Schriftzug lehnt sich an die Konzeption und die Form der Installation an, die einen Raum erschafft, in dem das Privateste privat bleibt während gleichzeitig ein öffentlicher Raum entsteht. Es ist ein skulpturaler Ort der meditativen Betrachtung, ein poetischer Ort.

Der Innenraum des Kubus zeigt in fotografischer Weise den ihn umgebenden Platz. Die Art der Fotografie entspricht der Ästhetik von Postkarten- oder Reisefotografien. Gearbeitet wird mit der natürlichen Perspektive eines Fußgängers. Dabei wird der Platz um 360º Panorama fotografiert und am Computer mit den Programmen AdobePhotoshop bearbeitet. Die breite Rauminstallation erstreckt sich durch die Art der Fotografie als Panorama für den Betrachter. Was übrig bleibt sind die Hausfassaden. Der Himmel und der Asphalt werden entfernt und durch eine ausgewählte idyllische Naturlandschaft ersetzt. In diesem Fall werden elektronisch bzw. am Computer neue „Stadtbilder“ bzw. „Stadtidyllen“ kreiert. Das Stadtbild bekommt damit eine völlig neue Wirkung. Daraus entwickelt sich eine ca. 10m lange, auf Stoff bedruckte Fotomontage, die die umgebende städtische Szenerie mit einer Naturlandschaft verknüpft. Die hinzugefügte Naturlandschaft stellt in der Rauminstallation „Stadtidyllen Meer1“ das blaue Meer dar, auf dem sich Segelboote und ein langer, weißer Sandstrand, der mit Sitzbänken versehen ist, befinden; sozusagen Idylle pur.

Die Gesamtwirkung des Kubus wird mit akustischen Naturtönen verstärkt, die speziell auf die zusehenden Naturlandschaften angepasst werden. Zum Beispiel das Rauschen der Wellen, das Plätschern des Wassers, das Zwitschern der Vögel, das Summen der Bienen etc.. Aus diesen verschiedenen Geräuschen der Natur entstehen harmonische Tonkompositionen, die den Betrachter in die abgebildete Naturszenerie versetzen soll.

Hardware / Software

Adobe Photoshop
InDesign
Soundgarage Mac (Soundprogramm)

  • › Kubus "Stadtidyllen Meer1" Standort Dortmund Innenstadt [4 MB ] [link 03]
  • › Kubus "Stadtidyllen Meer1" Innenraum [3 MB ] [link 04]
  • › Kubus "Stadtidyllen Meer1" Standort FH Dortmund [3 MB ] [link 05]
  • › Kubus "Stadtidyllen Meer1" Innenraum [3 MB ] [link 06]
  • › "Stadtidyllen Meer1" Innenraum Panorama Fotomontage Teil1 [543 KB ] [link 07]
  • › "Stadtidyllen Meer1" Innenraum Panorama Fotomontage Teil2 [419 KB ] [link 08]
  • › "Stadtidyllen Meer1" Modell 1:10 [581 KB ] [link 09]
  • › "Stadtidyllen Meer1" Modell 1:10 [631 KB ] [link 10]
  • › Grundskizze Kubus [JPEG | 94 KB ] [link 11]
  • › Grundriss Kubus [JPEG | 49 KB ] [link 12]
  • › Grafik Kubus [20 KB ] [link 13]
  • › Innenraum Kubus Modell 1:10 [3 MB ] [link 14]