André Freiermuth

stadt2.0

Zur Förderung von Begegnung und Sichtbarmachung von Austausch

Avatar-Tausch: "adding friends"

Avatar-Tausch: "adding friends"

Media Files

Technical Description

Interventionen dienten im Monat Juli 2007 als Experiment die Web2.0-Architektur ins Stadtbild von Basel zu übertragen.


Hardware / Software

Unter dem Begriff „SocialNetworkHardware“ entwirft die Diplomarbeit Werkzeuge, die neue Formen der physisch, sozialen Interaktion unterstützen. Die „SocialNetworkHardware“ bildet zugleich das Fundament für das System stadt2.0.

Nameservice: Zur Registrierung der stadt2.0user wird eine Liste verwendet, in die sich die user selbständig eintragen. Die Liste und ein Stift dazu befinden sich in der blackbox, die unter dem elektronischen Telefonbuch in der öffentlichen Telefonzelle installiert ist. Im Registrationsteil geben die stadt2.0user den nickname und im Abschnitt Agenda ihre Aufenthaltsorte (Ort/Zeitpunkt) bekannt, damit sich andere stadt2.0user mit ihnen treffen können um bookmarks und tags zu tauschen. Auf der letzten Seite befindet sich das Passwort, dass die user sich merken müssen. Der stadt2.0nameservice wird in sechs Telefonkabinen zur Verfügung gestellt.

StarterKit: Nun surft der user beim stadt2.0provider, der in einem alten Kioskgebäude «gehostet» ist, vorbei und kann gegen Abgabe des Passworts das stadt2.0starterkit gratis downloaden. Das starterkit beinhaltet die stadt2.0wear, die aus einer Kordel und einem stadt2.0tag in Form eines Anhänger, der sich an der Kordel befestigen lässt, besteht. Zusätzlich zur stadt2.0wear befinden sich im minigrip 10-Rohlinge aus Plexyglas, die zur schnellen und einfachen Erstellung von bookmarks und tags genutzt werden können.

Wear: Die stadt2.0wear ist das zentrale Instrument zur Vernetzung der stadt2.0user. Sobald der einzelne stadt2.0user die stadt2.0wear, welche er individuell tragen kann, gut sichtbar in seine bestehende Kleidung integriert, befindet er sich im stadt2.0onlinemodus.

Bookmark: Das bookmark ist die persönliche Kennung («avatar») eines stadt2.0users, sein nickname und dient zur Verortung eines stadt2.0users. Ein stadt2.0user trägt immer einige bookmarks mit sich mit. Treffen zwei stadt2.0user aufeinander, tauschen sie bookmarks aus, und vernetzen sich, indem sie die jeweils fremden bookmarks auf ihrer stadt2.0wear anbringen («addfriend»). So erfährt man, welche anderen stadt2.0user es im Netz gibt und die physischen Netzwerke werden so sichtbar gemacht.

Tag: Das tag steht symbolisch für ein Interessengebiet. stadt2.0user können sich selber oder andere user mit tags kennzeichnen, um die «special interests» für andere user sichtbar zu machen oder eine «community» zu bilden.

WWW: Sechs unbedruckte, weisse F4-Plakatwände mit angebrachten Stiften bilden das stadt2.0forum als Analogie zum «www» als Publikationsforum. Die stadt2.0user können sich hier auf bestehende Einträge äussern, neue Themen setzen oder einfach einen Appell erstellen.

RSS-FEED: Der Fähremann auf dem Rhein dient im Sinne eines RSS-Feed als «On-Rhein-Kommunikationskanal». stadt2.0user erzählen ihm Dinge, die im stadt2.0netz wichtig sind und anderen stadt2.0usern nützlich sind. Andererseits bekommen sie von ihm auch Infos.

Provider: Die zentrale Einheit im gesamten System bildet der stadt2.0provider, der in einem ehemaligen Kioskgebäude an der Feldbergstrasse 60 in Basel «gehostet» ist. Hier laufen alle wichtigen Datenströme zusammen, kolidieren, verschmelzen und lassen Neues entstehen. Dieser Ort kann von stadt2.0usern als offene Bühne (Selbstdarstellung) für micro events wie z.B.: Konferenzen, Workshops, Performances, Musik, etc. genutzt werden.

FileSharing, Friend Request: Bookmarks können im Sinne von «filesharing» einerseits beim Fähremann «gepostet», im nameservice oder beim provider hinterlegt werden. Dabei handelt es sich um für jedermann frei zugängliche bookmarks bezw. Freundschaften. Hinterlässt der stadt2.0user keine persönlichen bookmarks, so können andere user den gewünschten beabsichtigten user nur in der direkten Interaktion, also bei einem Treffen als Freund hinzufügen.

Communities, Tag-Clouds & FoaF: Communities sind die Gruppe aller user, die für ein bestimmtes Thema ihre stadt2.0wear pimpen, und daher viele tags zu diesem Thema haben. Treffen sich viele stadt2.0user entstehen von selbst «tag-clouds». Die user können so schauen, was es für neue tags gibt und im Sinne von «friend of a friend» sich entlang der getaggten stadt2.0user zu anderen stadt2.0usern finden, bookmarks austauschen, etc... Zeit und Ort von community-Treffen können im nameservice, auf der «fähri»-line oder im Forum gepostet werden.

RFPS (request for proposals), Challenges, Conferences und Mashups: Es werden im stadt2.0raum regelmässig durch den stadt2.0provider «RFPs» ausgeschrieben, um bestimmte neue stadt2.0technologien zu entwickeln. Ein «RFP» wird in Form eines stadt2.0challenges durchgeführt, wobei die stadt2.0user einen Vorschlag erarbeiten, und bei einer stadt2.0conference als «mashup», also ihren Vorschlag in die stadt2.0wear integriert demonstrieren. Währendessen wird durch ein stadt2.0voting, an dem sich selbstverständlich alle user beteiligen dürfen, ermittelt, welche neue stadt2.0technologie eingeführt wird.

Netiquette: Die hier beschriebenen Regeln sind in der stadt2.0netiquette erklärt. Werden aber grundsätzlich von den usern selber festgelegt. Alle stadt2.0user sehen darin ihre Lebensphilosophie innerhalb des stadt2.0raums.