André Freiermuth

stadt2.0

Zur Förderung von Begegnung und Sichtbarmachung von Austausch

Avatar-Tausch: "adding friends"

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Content Description

stadt2.0 fördert menschliche Begegnung und Austausch im konkreten städtischen Raum, indem die Symbolik digitaler Internet-Architektur durch spielerische Interaktionen in die reale Stadt-Architektur übertragen wird. Dabei geht die Verknüpfung im Aufbau von Analogien aus, die von der real-digitalen Web2.0-Welt hin zur virtuell-physischen stadt2.0welt vermitteln.

stadt2.0 ist keine Technologie, sondern viel eher Konzeptkunst, deren Begriffe und Methoden technologischen Erneuerungen geschuldet sind. stadt2.0 entwirft und erprobt Werkzeuge, die neue Formen der physisch-sozialen Interaktion unterstützen. Zugleich zeigt das Projekt exemplarisch auf, wie sich mit diesen neu kreierten Tools, die unter dem Begriff „social network hardware“ subsumiert werden, eine neue Qualität der Stadt- und Mediennutzung sinnvoll in die Praxis umsetzen lässt, die sich vorallem über die ansteigende Nutzungsmöglichkeit, im Bereich Gestaltung und Kommunikation, auszeichnet.

Analog zu Web2.0 sind also auch bei stadt2.0 die Gestaltungsmöglichkeiten der Nutzer ein hervorstechendes Merkmal. Das heisst, es ist für jedermann einfach möglich, gemäss dem Schlagwort „user generated content“ Inhalte im städtischen Raum zu veröffentlichen und zu verorten. Der zweite zentrale Aspekt ist, dass stadt2.0 den öffentlichen Raum als Kommunikationsplattform nutzt und so die User real vernetzt. Diese Form der Mitgestaltung vieler und die Nutzung der Stadt als Kommunikationsmedium selbst führt zwangsläufig zu einer verstärkten öffentlichen und vernetzten Kommunikation im städtischen Raum, die wiederum von stadt2.0applikationen mit vielen technischen Features unterstützt wird, welche die Mitgestaltung im stadt2.0raum stark vereinfachen.

Im stadt2.0netzwerk bilden öffentliche Telefonkabinen, Plakatreiter, die Rheinfähre und ein Kiosk täglich aktualisierte HotSpots, die Knotenpunkte also für das Surfen im stadt2.0raum.

Durch das sichtbare tragen der stadt2.0socialwear, die aus einer Kette und einem stadt2.0tag – in Form eines Anhängers – besteht, machen sich die User im Gebiet der Stadt erkenntlich, bezw. Surfen unverzüglich im stadt2.0online-modus. Zudem können die User am Kiosk, dem sogenannten stadt2.0provider, blanke Chips beziehen, die sich ebenfalls an der Kordel fixieren lassen. Sind die Chips beschriftet, sogenannte „Bookmarks“ als Namensschilder und „Tags“ als Interessen- und Eigenschaftsmarkierungen, können diese nun wie beim Sammelbildchentausch zwischen den Usern wandern.
Die neusten stadt2.0news lassen sich die User „On-Rhein“ auf der Rheinfähre vom Fähremann, der in symbolischer Form die Funktion des RSS-FEED auf sich hat, erzählen. Auf den unbedruckten F4-Plakatwänden, die als sogenannte Blogs funktionieren, können die User mit einem Stift Botschaften über stadt2.0 und die Welt veröffentlichen.

stadt2.0 ist eine „Open Source Plattform“ und besitzt zwei Zielgruppen: Entwickler, welche den stadt2.0raum entwickeln, und Endnutzer, die auf die Informationen zugreifen, welche von stadt2.0 ausgegeben werden.

Das „Social Hardware Design“ von stadt2.0 ermöglicht den Nutzern, den Stadtraum mehr und mehr wie eine Anwendung zu nutzen und Gestaltungs- und Kommunikationsprozesse in der virtuell-physischen stadt2.0 zu erledigen. Dadurch übernimmt stadt2.0 zunehmend Funktionen, die bisher dem lokalen Stadtgeschehen vorbehalten waren. Es ist ein Prozess, der dazu führt, dass Menschen eine Entsprechung im stadt2.0raum haben und dass diese aus mehr besteht als bloss einer Wohnadresse. Dafür steht stadt2.0.