Lars H. Beuse


Methode Kunst //

Feldaufenthalt im intimen Kosmos


Sampler aus Obejkt/Video/Sound-Visualisierung [link 01]

Sampler aus Obejkt/Video/Sound-Visualisierung

Kontext

Statement

Die Begleitung durch einen echten Wissenschaftler überläßt diesem zunächst die Deutungshoheit, der Besucher der Installation erwartet die Wahrheit vom ihn begleitenden Wissenschaftler, dieser aber ist selbst Teil der Installation und eingeweiht in die Stratege der Verschleierung. Hier wird eine symbolische Wissenschaft betrieben, beispielsweise handelt es sich bei den auch aufgebauten "Überwachungsgeräten" um Attrappen. Dieser eine Teilansatz ist Reflextion gewisser populärwissenschaftlicher Trends, z.B. in den Medien, die auch diese symbolische Wissenschaft betreiben - sehr "Trendy". Bestimmte Versatzstücke die scheinbar wissenschaftlich sind reichen aus um Wissenschaft zu behaupten die keine ist, um Wissenschaft also zu simulieren.

Nach neuesten Ergebnissen z.B. aus der Ethnologie spielt bei simulierter also symbolischer Repräsentation das kollektive kulturelle Gedächtnis eine große Rolle. Im Verlaufe der Führungen durch Wohnung und Installation und so.to.speak Experimente - werden die Symbole in Bedeutungslosigkeit aufgelöst.

Es geht also darum mit Vorstellungen und Symbolen mit der Repräsentation von Wissenschaft zu experimentieren um in einem Raum der Unschärfe, der "Vermeintlichkeit" in einem Wechselspiel mit den BesucherInnen einen Prozess der kritischen Hinterfragung von behaupteter Wissenschaft einzuleiten. So kann vielleicht beim ein oder anderen der Blick auf bestimmte Berichterstattung in den Medien geschärft werden, kann das beliebte Populärwissenschaftliche Treiben einmal hinterfragt werden.

Gleichzeitig entsteht durch die Konfrontation mit dem intimen Raum der privaten Wohnung ein sehr unsicheres Gefühl, welches zu einem vollkommenen Umschließen der Besucherinnen durch die Installation führt, denn das betreten fremder Wohnungen verursacht viel größere Verhaltensänderungen als z.B. das Betreten einer Galerie oder eines Museums. Außerdem wird so natürlich hinterfragt in wie weit Feldforschung auch Intimzonen verletzt, und andererseits durch diese Verletzung selbst verfälscht wird.

Für mich sind Arbeiten in einem derartigen Spannungfeld besonders Interessant, vor allem wenn es darum geht mit Symbolen und Repräsentation und Simulation zu arbeiten. Der Erkentnissgewinn kann benutzt werden um die funktionsweise der Medien künstlerische zu verdeutlichen und sie vor ihrem historischen Hintergrund abzubilden.

Theorie / Forschung

"Featured Creatures - Das Fremde in der Rotation"
http://www.mythenrauschen.net/content/view/114/244/

Sekundärliteratur

  • Beuse, Silke, Das kulturell Fremde im medialen Raum des wilhelminischen Deutschlands, Bonn, 2006
    » http://www.mythenrau…content/view/114/244/ [link 02]

Referenzen

  • Beuse, Lars H, Montes Horribiles, Köln, 2007
    » http://www.mythenrau…ontent/view/1003/282/ [link 03]
  • Thon, Christine S, AKE 2007, Köln, 2007
    » http://www.mythenrau…ontent/view/1002/282/ [link 04]
  • › Community/netzkollektor [link 05]

» http://www.mythenrau…content/view/184/151/ [link 06]

  • › Paper/Katalogtext [PDF | 21 KB ] [link 07]
  • › Screenshot aus einem von zwei Videofilmen die Bestandteil der Installation sind [JPEG | 138 KB ] [link 08]
  • › Ein Detail mit der angesprochenen Kopfplastik und laufender Sprachpräsentation im Hintergrund [JPEG | 91 KB ] [link 09]