Florian Hardwig

Malerama

Online-Magazin, Kunstplattform und Gestaltungsspielwiese – ein Webprojekt mit wechselnden Oberflächen

»Bei mir bist Du schön« – Oberfläche der 3. Ausgabe des Malerama-Magazins

»Bei mir bist Du schön« – Oberfläche der 3. Ausgabe des Malerama-Magazins

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Content Description

[identisch mit »malerama-paper.rtf«]

Wechselnde Oberflächen

Das Malerama-Projekt ist ein digitaler Ausstellungsort, der die konventionelle Kunstpräsentation hinterfragt. Dabei spielt das immer wieder wechselnde Design des »Ortes« eine wichtige Rolle. Im Unterschied zur gängigen Darstellung von bildender Kunst im Netz soll eben gerade kein White Cube geschaffen werden – die (für den traditionellen Blick manchmal auch problematisch erscheinende) Interaktion von Kunst und Präsentationsumfeld wird bewusst evoziert.

Ein Grund, warum hier mit wechselnden Oberflächen gearbeitet wird, ist der Wunsch, Kunst in verschiedenen Kontexten zu präsentieren. Da die Künstlerinnen bei der Gestaltung der Stile und grafischen Themen partizipieren, kreieren sie sich ihre Ausstellungsräume selbst – was in der realen Kunstpräsentation meist dem Apparat von Galeristen oder Kuratoren vorbehalten bleibt.

Darüber hinaus gibt es für eine derartige lose, offene und heterogene Gruppe keine Notwendigkeit für ein Corporate Design. Es besteht im Kunsthochschulkontext eine vage Skepsis gegenüber jeglicher nach (Selbst-)Vermarktung anmutender Corporate-Design-Strategie – und bis zu einem gewissen Grad schwingt in dem optisch unsteten Auftritt von Malerama diese Verweigerungshaltung mit. In erster Linie aber ist es nicht die Ablehnung von Design als bewusstem Gestalten und Verpacken der Inhalte, sondern vielmehr eben gerade der Spass am ständigen Neuerfinden: Nicht No Logo, sondern Multi-Logo!

Weil die Identitätsmaschine Corporate Design suspekt erscheint und man der Schubladisierung entgehen will, legt Malerama sich nicht auf eine Form fest. Da die Lösung aber auch kein spartanisches (und illusorisches) »strictly content – ohne Form« sein kann, präsentiert sich Malerama in vielen Formen. Das Projekt ist nicht eine Schublade, sondern ein ganzer Kleiderschrank – oder: nicht die Entscheidung für Vanille oder Schoko, sondern das ganze Eiscreme-Sortiment!

Malerama startete Anfang 2006 im Rahmen einer Projektarbeit an der HBK Braunschweig. Inspiriert wurde die Website unter anderem durch den CSS Zen Garden von Dave Shea.