Tanja Hakl, Bettina Kleinmann, Christoph Quadt, …


Würfelmusik

Ein Sequencer mit einem Interface aus Holz


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Kurzdarstellung

Kurzbeschreibung

"Würfelmusik" ist ein Hardware-Sequencer mit einem Holz-Interface. Er besteht aus vier farblich gekennzeichneten Spuren (Drums: grün, Bass: rotbraun, Melody 2 oder Perkussion: blau, Melody: orange), die sich über vier Takte erstrecken. Dadurch ergeben sich 16 Fächer, in die 16 Holzquader gelegt werden können. Jede der vier Längsseiten der Quader steht für einen Takt. Wenn alle Holzklötze richtig in die Felder gelegt werden, spielt der Sequencer vier Takte aus einem von insgesamt vier Popmusik-Stücken in einer Schleife ab. Bei der Auswahl der Titel haben wir auf einen hohen Bekanntheitsgrad geachtet (Michael Jackson - Billie Jean, Kraftwerk - Das Model, Eurythmics - Sweet Dreams und Harold Faltermeyer - Axel F). Diese Stücke können im "Würfelmusik"-Sequencer originalgetreu zusammengebaut oder eigene Remix aus den vier Stücken erstellt werden.

KünstlerInnen / AutorInnen

  • Tanja Hakl, Studentin - Media System Design, FH-Darmstadt/Campus Dieburg
  • Bettina Kleinmann, Studentin - Media System Design, FH-Darmstadt/Campus Dieburg
  • Christoph Quadt, Student - Media System Design, FH-Darmstadt/Campus Dieburg
  • Timo Strobel, Student - Media System Design, FH-Darmstadt/Campus Dieburg

Entstehung

Deutschland, 2005-2006

Eingabe des Beitrags

Timo Strobel, 15.02.2006

Kategorie

  • Bildung und Lernen

Schlagworte

  • Themen:
    • Interface |
    • Spiele |
    • Wahrnehmung |
    • Musik
  • Formate:
    • Installation |
    • interaktiv
  • Technik:
    • Midi

Inhalt

Inhaltliche Beschreibung

In unserem Kurs "Ausstellungsdesign mit interaktiven Medien" war es das Ziel, Exponate zum Thema Musik zu realisieren, die ohne gewohnte Interfaces wie Bildschirm, Maus oder Tastatur auskommen. Wir haben im Rahmen dieses Semesterkurses ein Interface aus Holz geschaffen, das einem Setzkasten ähnelt und die Funktionsweise von Software-Sequencern als Metapher aufgreift. Unser Exponat "Würfelmusik" soll die Aufmerksamkeit auf das Hören lenken und dabei spielerisch ein Verständnis für Strukturen der Musik vermitteln. Durch den Werkstoff Holz wird die Interaktion mit dem Interface zu einem ungewohnten Erlebnis, das an das Spiel mit Holzbausteinen in der Kindheit erinnert.
Die Schwierigkeit in der Bedienung liegt vor allem darin, dass kein visuelles Feedback vom Interface an den User gegeben wird. Er muss strategisch vorgehen und darf nicht zu viele Würfel gleichzeitig in die Felder legen, da er sonst schnell den Überblick verliert. Dieses Interface fordert Konzentration von seinem Benutzer und ist nicht einfach zu beherrschen. Wobei sich nicht das Drehen und Einstecken der Holzklötze schwierig gestaltet, sondern das Aufrechterhalten der Konzentration auf das Gehörte.

Technik

Technische Beschreibung

Der Setzkasten und die Quader wurden aus Holz gefertigt. Auf den vier Längsseiten der Quader wurden 1-5 Kupferstreifen als Kontakte geklebt. Der erste Kontakt trägt die Information, ob ein Quader im Fach ist. Die anderen Kontakte funktionieren als vierstellige Binärcodes. So entstehen 16 verschiedene Codes pro Spur (Drums, Bass, Melody 2/Percussion und Melody 1), die für jeweils einen Takt aus einer Spur der vier Musikstücke stehen. In den Fächern befinden sich ebenfalls Kontakte, die durch die Kupferstreifen überbrückt werden. Alle Kontakte sind mit einer Platine verbunden, die gekoppelt ist an eine USB-Experimentierkarte mit fünf digitalen Eingängen und acht Ausgängen. Die USB-Karte wird über ein C#-Programm angesprochen, das die einzelnen Fächer abfragt, die Werte der eingelegten Quaderseiten ausliest und alle 16 Werte, über UDP als Zeichenkette an vvvv* übergibt. In vvvv wurde ein Patch erstellt, der die empfangen Werte in Midi-Note-Signale wandelt, so dass über Ableton Live die entsprechenden Audiofiles zum richtigen Zeitpunkt abgespielt werden.

Hardware / Software

Microsoft Visual Studio Express for C#, vvvv, Ableton Live, Vellemann K8055 USB Experiment Kit



*vvvv is a toolkit for real time video synthesis. It is designed to facilitate the handling of large media environments with physical interfaces, real-time motion graphics, audio and video that can interact with many users simultaneously.

http://vvvv.meso.net

Kontext

Hochschule / Fachbereich

FH Darmstadt
Media

URL der Hochschule

» http://www.fh-darmstadt.de [link 02]

Betreuer des Projekts

Sebastian Oschatz

Kommentar des Betreuers

Entlang der Kursziele Didaktik und Spielwert wurde ein Puzzlespiel entwickelt, das es erlaubt, verschiedene Musikbeispiele neu zu kombinieren und zu arrangieren. Bedient wird das Spiel über ein Interface aus Holzklötzen, die von verschiedenen Seiten an verschiedene Stellen in eine Matrix gesteckt werden. Sowohl das Zusammenbauen eines der vorbereiteten Stücke, als auch das freie Kombinieren zu neuen Stücken hat einen hohen Spielwert.

Das Exponat wurde vollständig aus Eigenmitteln in einem Zeitraum von 6 Wochen realisiert - die verwendete Techik mit offen liegenden Kupferkontakten ist preisgünstig und erlaubt didaktische Einblicke in die Funktionsweise des Exponats. Für die Zukunft werden dennoch kontaktlose Technologien wie RFID angedacht.

Seminar / Kurzbeschreibung

Ziel des Semesterprojekts ist es, interaktive Exponate mit haptisch räumlicher Umsetzung zu realisieren.
Moderne Computer und Entwicklungssysteme sind auf die Ausgabe auf Bildschirmen optimiert. Eine Ausstellung im Raum bietet ungleich umfassendere Möglichkeiten zur Interaktionsgestaltung. Diese gilt es in dem Projekt auszuloten. Reine bildschirmbasierte Arbeiten sind somit nicht das Ziel des Projekts. Es gilt, die Wahrnehmungskanäle des Menschen auszuschöpfen, und Exponate zu entwickeln, die die Raumsituation zu ihren Gunsten ausnutzen.
Besonderer Wert wird auf eine Kombination von Didaktik mit spielerischer Leichtigkeit gelegt.
Das Themenfeld der Exponate soll sich im Bereich Musik finden. Die Themen und Umsetzungen werden selbst entwickelt. Am Ende des Projekts steht eine Ausstellung, die in verschiedeneren Exponaten Themen aus der Musik darstellt. Die Ausstellung soll sich an ein allgemein interessiertes Publikum wenden. Beispielhaft etwa Rhythmus, Harmonie, Klänge, Geschichte der Musik, Musikstile, Musikinstrumente, Musikproduktion, Musikaufzeichnung und -Wiedergabe.

Projekt im Hauptstudium, Wintersemster 05/06.
Realisierungszeitraum Jan-Feb 06

Zuordnung Forschungsbereich

FH Darmstadt, FB Media
Didaktik/Spielwert/Interaktion im Raum

  • › digital sparks 2006 [link 03]
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