University / department
HGB Leipzig
Medienkunst
University URL
Project supervisor
Prof. Helmut Mark
Supervisor commentary
Francis Hunger ist ein vielseitiger Künstler. Sein Arbeitsspektrum umfasst kuratorische Ansätze, netzbezogene Projekte, Installationen, Skulpturen und textorientierte Arbeiten, sowie öffentliche Vorträge. Gemeinsam ist allen seinen Aktivitäten ein stringenter konzeptioneller und vor allem politisierender Ansatz und eine radikale und innovative Umsetzung.
"the setun conspiracy ", so der Titel der eingereichten Arbeit, führt in konsequenter Weise diese Arbeitsmethodik weiter.
In aufwendiger Recherchearbeit erforscht Hunger die Geschichte des 1958 an der Lomonossov Universität Moskau konstruierten “trinären" Computers. Er thematisiert an Hand dieses “revolutionären" Ereignisses die Technikgeschichte und die Reflektion im Zusammenhang mit Technologieentwicklung und gesellschaftlichen Setting.
Diese Thematik übersetzt Francis Hunger schließlich in eine partizipative Installation, in welcher der Künstler während der Öffnungszeiten der Ausstellung selbst anwesend ist, den Kontext des Projektes erklärt und die Fragen des Publikums beantwortet.
Die spezifischen Hintergründe und die Historie der behandelten Fakten werden in dieser Arbeit ebenso berücksichtigt, wie ihre aktuelle gesellschaftspolitische Relevanz. Kein Zufall ist es, dass Hunger für die Erstpräsentation der Installation die USA wählte.
Course abstract
Das hier vorgestellte Projekt wurde im Rahmen der regulären Ausbildung im Studiengang Medienkunst an der Kunsthochschule Leipzig realisiert. Themenwahl und Realisation erfolgten durch den Studenten.
Relation to the research area
Klasse für Medienkunst
Ein wesentlicher Aspekt der Ausbildung in der Klasse für Medienkunst ist die künstlerische Reflexion individuell gewählter Themenkreise. Der Wahl der künstlerischen Mittel und Ausdrucksformen sind dabei keine Grenzen gesetzt - im Mittelpunkt steht vielmehr die Entwicklung der individuellen künstlerischen Position. Das Erlangen von Kompetenz in künstlerischer, kommunikativer, ästhetisch-formaler, organisatorischer und technischer Hinsicht steht deshalb im Vordergrund der Lehre, ebenso wird die Beschäftigung mit Medien- und Kunsttheorie und -geschichte angeregt und gefördert. Auf Exkursionen zu Ausstellungen, sowie in Workshops und Vorträgen werden andere künstlerische Positionen vorgestellt und diskutiert. Der daraus in der Klasse resultierende Diskurs bietet die Möglichkeit, auf unterschiedlichste Themenfelder einzugehen; einen Schwerpunkte bildet dabei die Auseinandersetzung mit medienspezifischen Phänomenen in unserer Gesellschaft, insbesondere im Bereich der Kommunikationsmedien; ein weiterer Fokus liegt in der Beschäftigung mit den grundsätzlichen Möglichkeiten von Installation, Performance und Skulptur, wobei letztlich die Offenheit des Werkbegriffes, ein erweiterter Raumbegriff, Fragen des Ausstellens sowie die kontextuellen, ökonomischen und gesellschaftlichen Bedingungen von Kunst verhandelt werden. Erreicht wird dieses Ziel mit einer Reihe von Lehrveranstaltungen: Klassentreffen, Vorlesungen, Exkursionen, Projektgespräche und individuelle Konsultationen sowie Gastvorträge generieren eine Plattform, die es den Studierenden in konstruktiver Weise ermöglicht, ihre künstlerischen Arbeiten zu entwickeln.