Anja  Kopylkow


Insomnia

ein virtuelles Labyrinth


insomnia [link 01]

insomnia

Kurzdarstellung

Kurzbeschreibung

Sie befinden sich in einem Labyrinth. Es gibt keinen Ausweg. Es sei denn, Sie bleiben stehen.

Mit diesen Worten wird der Spieler zu Beginn konfrontiert. Sofort wird klar, dass es sich um kein Spiel im üblichen Sinne handelt. Es gibt kein konkretes Ziel. Was folgt, ist eine virtuelle Reise durch die Nacht in einer fremden Stadt. Diese Nacht kann jedoch endlos lang werden, wenn man sich darin verliert. Das Labyrinth wird zum Moebiusband. Solange man sich bewegt, ist man gefangen. Sich lustvoll zu verlieren und immer wieder neue Wege und Orte zu entdecken, macht den eigentlichen Reiz des Projekts aus.

Das Labyrinth besteht aus unterschiedlich langen Filmsequenzen, die immer wieder kurz anhalten und dann verschiedene Möglichkeiten der Navigation anbieten. Die einzelnen Sequenzen sind assoziativ aneinander gebunden und beschreiben unterschiedliche Motive.
Im Vordergrund steht eine non-lineare Erzählweise, bei der perzeptive Strukturen dominieren. Übergreifend geht es um Wahrnehmungsverschiebungen von Raum und Zeit in der Nacht und ein damit verbundenes Verwischen von Wirklichkeitsebenen.

KünstlerInnen / AutorInnen

  • Anja  Kopylkow, Studentin, FH Dortmund

Entstehung

Deutschland, 2004-2005

Eingabe des Beitrags

Anja Kopylkow, 14.02.2006

Kategorie

  • künstlerische Arbeit

Schlagworte

  • Themen:
    • nonlineare Narration
  • Formate:
    • CD-ROM
  • Technik:
    • Macromedia Director

Ergänzungen zur Schlagwortliste

  • interaktiv |
  • Labyrinth

Inhalt

Inhaltliche Beschreibung

Sie befinden sich in einem Labyrinth. Es gibt keinen Ausweg. Es sei denn sie bleiben stehen.

Mit diesen Worten wird der Spieler zu Beginn konfrontiert. Sofort wird klar, dass es sich um kein Spiel im üblichen Sinne handelt. Es gibt kein konkretes Ziel. Was folgt ist eine virtuelle Reise durch die Nacht in einer fremden Stadt. Diese Nacht kann jedoch endlos lang werden, wenn man sich darin verliert. Das Labyrinth wird zum Moebiusband. Solange man sich bewegt, ist man gefangen. Sich lustvoll zu verlieren und immer wieder neue Wege und Orte zu entdecken macht den eigentlichen Reiz des Projekts aus.

Das Labyrinth besteht aus unterschiedlich langen Filmsequenzen, die immer wieder kurz anhalten und dann verschiedene Möglichkeiten der Navigation anbieten. Die einzelnen Sequenzen sind assoziativ aneinander gebunden und beschreiben unterschiedliche Motive
Im Vordergrund steht eine non-lineare Erzählweise, bei der perzeptive Strukturen dominieren. Übergreifend geht es um Wahrnehmungsverschiebungen von Raum und Zeit in der Nacht und ein damit verbundenes Verwischen von Wirklichkeitsebenen.

Folgende Präsentationsformen sind denkbar:

Labyrinth im Raum

Projektion über Beamer; Navigation über 3 Punkte im Raum, die per Bewegungssensor gesteuert werden. Der Spieler bewegt sich sowohl im virtuellen als auch im realen Raum.

Labyrinth im Kopf

Rechner und Kopfhörer; Navigation per Mouseclick; Unabhängig vom Ausstellungsraum spielbar;

1. Navigationsebene

Zwei Punkte am rechten und linken Bildrand; Entweder-Oder Entscheidung; Orientierung über die Tonebene;
Wenn keine Entscheidung erfolgt, startet Navigation 2.

2. Navigationsebene

4 Einzelbilder mit einem Hotspot erscheinen und verschwinden im Loop (Schwarzblende); Möglichkeit in die jeweilige Szene einzutauchen;
Wenn keine Entscheidung erfolgt, verschwindet das Labyrinth.
SPIELSTRUKTUR


7 Level bis zum Zentrum, das gleichbleibt; 7 wieder zurück zum Anfang (auch gleichbleibend); Spiel beginnt von neuem (Endlosschleife); Anlehnung an klassische Labyrinthstrukturen (eingängig, ein Zentrum, 7 oder 14 Umgänge);

Welche Filmsequenzen auf den einzelnen Level laufen, hängt von den Entscheidungen des Spielers ab; teilweise zufallsgeneriert; (Irrgarten)

Die Entscheidung links oder rechts über 14 Level ergibt theoretisch 254 verschiedene Filmsequenzen. Bei Zufallsvariablen endlos viele Möglichkeiten zu verknüpfen; (Netzstruktur)

Der Schaltplan zeigt 4 unterschiedliche Motive, die sich durch das Labyrinth ziehen; fließend miteinander verknüpft (60 Filmsequenzen unterschiedlicher Länge);



Bildmaterial siehe PDF


Technik

Technische Beschreibung

Die Filmsequenzen basieren auf Fotomaterial, in Macromedia Director animiert und als Quicktime exportiert. Vertonung in Sound Edit, teils aus Sounddatenbanken, teils selbst aufgenommenes Material. Programmierung der DVD-Rom in Macromedia Director.

Hardware / Software

HARDWARE/SOFTWARE

Leistungsstarker Rechner; Kopfhörer; Für Rauminstallation: Beamer, 3 Infrarotsensoren


Kontext

Hochschule / Fachbereich

FH Dortmund
Fotodesign

URL der Hochschule

» http://www.fh-dortmund.de [link 02]

Betreuer des Projekts

Prof Susanne Brügger

Kommentar des Betreuers

"Insomnia" ist ein weitläufiges Labyrinth, verknüpt lose kurze Geschichten in der Nacht. Alle Wege münden im Zentrum, verlieren sich dann wieder in der Nacht. Die Arbeit entstand als freies Projekt im Rahmen des Seminars "Labor Neue Medien" und widmet sich dem meditativen Aspekt der labyrinthischen Struktur.

Seminar / Kurzbeschreibung

Fotografie / Neue Medien
Das Medium Fotografie unterliegt nun schon seit geraumer Zeit einer Wandlung. Die Diskussionen um den dokumentarischen Ansatz des Mediums werden in dem Moment (wieder) laut, wo das alte Massenmedium analoger Fotografie seine wirtschaftliche Grundlage an die digitale Fotografie und Neue Medien verloren hat. Und wie schon bei anderen technologisch überholten Medien zuvor, beginnt auch hier gerade jetzt eine fruchtbare Diskussion um die Eigenheiten dieses Mediums. Viele der bisherigen Funktionen des Mediums Fotografie finden heute bereits ihren Ausdruck in Umsetzungen mit den 'Neuen Medien'. Ein Begriff, der seine Qualität aus der betonten Unschärfe zieht, die technologische Entwicklung, die noch zu erwarten ist, bereits mit einkalkuliert und positiv verrechnet, und so gefeit zu sein scheint -
wenn nicht gegen sprachliches Veralten, so doch gegen die technische Überholung. Dieser im Grunde totalitäre Ansatz, der sich im Begriff bereits findet, postuliert stete Gegenwärtigkeit und ist somit signifikant für einen Aktualitätsbegriff, dessen Flüchtigkeit sich gleichermaßen äußert in veralteten, kaum noch zu dechiffrierenden
Programmiersprachen und stets aktualisierten Online Nachschlagewerken, die ihre historische Bedingung vergessen lassen.
Entschleunigung
Das Seminar "Labor Neue Medien" ist bewußt als 'Raum für abseitiges Denken' angelegt. Auf der Grundlage von Diskussion zu den Neuen Medien und zeitgenössischen wie historischen Produktionen werden eigene Themen/ Projekte von den Studenten erarbeitet, die sowohl im künstlerischen wie auch angewandten Bereich angesiedelt sein können.
Die FH Dortmund ist als Fachhochschule anwendungsorierientiert und praxisnaher Lehre verpflichtet. Der experimentelle Ansatz des Seminars lotet Einsatz- und Anwendungsmöglichkeiten von Neuen Medien nach Möglichkeit in der gesamten Bandbreite aus und nutzt die Zeit der akademischen Ausbildung, unabhängig von gängigen Marktanforderungen eigenständig Themen einzugrenzen und Umsetzungen
zu entwickeln.
Thematisch-konzeptuelles Arbeiten, kritische Distanz zum gewählten Medium, experimentelles Erproben und Originalität (als auch das Infragestellen von Originalität als Wert an sich) stehen dabei im Vordergrund.
Die Studenten kommen aus den unterschiedlichen Studienrichtungen des FB Design und bringen so wertvolle Erfahrungen aus den Bereichen Fotografie, Grafik, Raum-und Objekt in die von Konvergenz geprägten Neuen Medien mit ein.
Forschungsgebiete: Wahrnehmungspsychologie, Wahrnehmungskonventionen,
Zeitwahrnehmung, Gestalterkennung, Zeichensysteme, experimentelle Kartographie, Bedeutungsgenerierung

Zuordnung Forschungsbereich

Wahrnehmung, interactive storytelling, Orientierung, Spiel

  • › digital sparks 2006 [link 03]
  • › insomnia [PDF | 2 MB ] [link 04]
  • › insomnia [PDF | 2 MB ] [link 05]