Niklas Hippel


ORBSESSION

Wiederentdeckung des Radios


ORBSESSION [link 01]

ORBSESSION

Inhalt

Inhaltliche Beschreibung

Die Hardware ermöglicht es, dass dem Benutzer via eines Lasers die Benutzeroberfläche des Radios auf die Netzhaut projiziert wird. Vielleicht kann diesen Prozess in naher Zukunft auch eine Art digitale Kontaktlinse übernehmen und die Hardware könnte in sich in der Kleidung befinden (Wearable Computer), sodass man auf sämtliche elektronische Extremitäten verzichten würde.

Die Navigation findet im dreidimensionalen Raum statt, und das Interface nimmt hierbei den gesamten Wahrnehmungsbereich des Users ein.

Es gibt einfache Navigationselemente, die sich im zentralen Blickwinkel des Benutzers platzieren. In der First-Level Navigation kann man zwischen den Hauptoptionen „Senderwahl“, „Bookmarkliste“, „Timetable“ und „Individuelle Playlist“ wählen. Die zweite Navigationsebene (Senderauswahl) platziert sich als orbitale Kette mit einer variablen Anzahl an Elementen um den Benutzer.

Die Auswahl der Sender erfolgt in drei Ebenen. Die erste Selektion erlaubt eine Auswahl des Genres (Talk, Pop, Metal, etc.), die zweite eine spezifischere Definition (Speedmetal, Grindcore, etc.) und die dritte die direkte Senderwahl. Wenn man sich für ein Hörprogramm entschieden hat und den Klängen via Bluetooth angesteuerter Ausgabemedien lauscht, stehen einem weitere Optionen zur Wahl. Es besteht die Möglichkeit, einer Senderspeicherung und der Zuweisung zu einem Timetable, der als Organizer fungiert und den User an vordefinierte Sendungen erinnert. Außerdem kann das aktuelles Stück in eine individuelle Playlist aufgenommen werden und die Sendung kann einem Freund weiterempfohlen werde. Des weiteren lassen sich speziefi sche Informationen (Discographien, Interviews, Videos, Tourdaten, etc.) zu Sender und Musik aufrufen und es steht einem eine assoziative Suche zur Verfügung, welche einem ermöglicht, auf auf ähnliche Musik- und Senderformate zuzugreifen.

Die Interaktion zwischen Mensch und Display erfolgt in Form von Gestennavigation, deren einzelnen Istzustände ebenfalls von einem Laser erfasst werden. Jeder Geste ist eine Funktion (Auswahl, Selektion,...) zugeordnet, mit der sich die Navigationselemente bedienen lassen. Die Lautstärke lässt sich ebenfalls über eine Handbewegung regulieren und das Display lässt sich jederzeit ausblenden.

Dieses Konzept lässt sich beliebig erweitern. So ist auch eine Augmented Reality unterstützende Funktion angedacht. Flyer und Aufkleber könnten mit kleinen Sendern versehen werden, sodass neben der visuellen auch eine auditive Kommunikation in Form eines digitalen Printproduktes stattfinden könnte. Discotheken könnten mit einer Hörprobe für Ihre Veranstaltung werben und es würde tausende kleine Piratensender geben, die an jeder Strassenlaterne kleben.

Kontext

Hochschule / Fachbereich

HfK Bremen
Digitale Medien

URL der Hochschule

» http://www.hfk-bremen.de [link 02]

Betreuer des Projekts

Prof. Simon Obitz

Kommentar des Betreuers

Wie findet man aus mehr als 3.000 gleichzeitig empfangbaren, europäischen Radiosendern eben den einen, den man gerade hören möchte? Niklas Hippel hat die Rahmenbedingungen für sein Interface in die technischen Möglichkeiten der kommenden Jahre projiziert: Das Radio an sich wird unsichtbar, das Interface zu Steuerung in das Sichtfeld des Benutzers eingeblendet.

Im Zentrum stehen die Aufbereitung von Datenmengen zu einem verständlichen und einfach zu bedienenden Interface, darüber hinaus eine Abkehr von der bekannten alphanumerischen Auflistung. Die technischen Fragestellungen zur Augmented Reality (Positions- und Mustererkennung etc.) wurden bewusst ausser acht gelassen.

Entstanden ist eine räumliche-intuitive Navigationsform, mit deren Hilfe ein Nutzer einfach und schnell aus einer großen Menge an Senderdaten den gewünschten Sender auswählen kann.
Bestandteile des Entwurfs waren zudem ein Datenmodell, eine Navigations-Struktur und eine interaktive Demo.

Seminar / Kurzbeschreibung

Die Wiederentedeckung des Radios
Im Jahre 1923 ging die erste Radiostation in Deutschland in Betrieb: Das erste Informationsmedium, das Gleichzeitigkeit vermitteln konnte und räumliche Distanzen schrumpfen liess. Seitdem ist in der Medienlandschaft bekanntlich eine Menge passiert; das Medium Radio ist zwar weit verbreitet, fristet in unserer Aufmerksamkeit aber eher ein peripheres Dasein.
Das könnte sich bald ändern: Seit April 2005 – also 82 Jahre nach Sendungsbeginn – wird die altehrwürdige und durch Knistern, Knacken, Piepsen und Rauschen bekannte Kurzwelle bereits teilweise digitalisiert ausgestrahlt. Bis 2012 sollen alle Stationen in Europa in digitaler, d.h. knister-, knack-, pieps- und rauschfreier Qualität senden. Noch dazu können Zusatzinformationen in Textform empfangen werden.

Ein enormer Vorteil der Kurzwelle ist die Verbreitung der Programme: Ein starker Sender genügt, um in ganz Europa Sendungen verbreiten zu können. Das erschließt völlig neue Möglichkeiten des Radioempfangs: Es ist vorstellbar, dass man nun mit einem Radio von der Größe eines iPods – oder kleiner – alle Radiostationen in Europa empfangen kann. Das stellt neue Anforderungen an die Produktgestaltung, das Interface- und Informationsdesign.

Im Entwurfsprojekt soll die Interaktion mit einem Produkt sowohl auf der Informationsebene wie auf der Materialebene entworfen werden, dabei kann der Schwerpunkt auf den einen oder anderen Bereich gelegt werden.

Studiengang Integriertes Design / Mensch und Information, Mensch und Produkt

Zuordnung Forschungsbereich

Interaktive Kommunikation / Interaction Design / Information Design / Typografie in digitalen Medien

  • › digital sparks 2006 [link 03]

» http://www.napalmgra…hx.com/orbsession.swf [link 04]

  • › Handout [PDF | 975 KB ] [link 05]
  • › Navigations-Simulation [2 MB ] [link 06]