Wolfgang Hofbauer


Superphono

ich bin [k]ein Computer


Superphono 0.1 [link 01]

Superphono 0.1

Kurzdarstellung

Kurzbeschreibung

Der "Superphono" ist die Neuinterpretation des Musikmöbels und dessen Übertragung auf eine digitale Musikwelt. Durch die einfache Handhabung von kodierten Alltagsgegenständen – den neuen Tonträgern – wird die Wiedergabe von Musik gesteuert. So wird beispielsweise der Bierkrug zum visuellen und akustischen Repräsentanten einer schönen Zeit auf dem letzten Oktoberfest.

KünstlerInnen / AutorInnen

  • Wolfgang Hofbauer, HfG Offenbach

Entstehung

Deutschland, 2004-2005

Partner / Sponsoren

PRIMEL interaktiv – Frankfurt/Main

Eingabe des Beitrags

Wolfgang Hofbauer, 13.02.2006

Kategorie

  • Bildung und Lernen

Schlagworte

  • Themen:
    • Mensch-Maschine-Interaktion HCI |
    • Ubiquitous Computing
  • Formate:
    • interaktiv
  • Technik:
    • Video Tracking |
    • Gesture Recognition

Ergänzungen zur Schlagwortliste

  • Magische Interaktion (Magie) |
  • Tangible User Interface

Inhalt

Inhaltliche Beschreibung

Der "Superphono" ist die Neuinterpretation des Musikmöbels und dessen Übertragung auf eine digitale Musikwelt. Er nimmt sich bewusst in der Raumwahrnehmung zurück, stellt aber dennoch der rein digital vorliegenden Information die nötige Bühne zur Verfügung.

Die praktischen Funktionen und Bedienelemente des Objektes werden nicht abgebildet. Nur in der Bedienung und im Ausprobieren erschließt sich der Funktionsumfang. Die obere Aktionsfläche hebt sich als einziges Merkmal vom Korpus ab. Die Funktion als audiovisuelles Gerät tritt in den Hintergrund. Durch den geometrischen Grundkörper und die ruhige Achsensymmetrie entsteht vordergründig eine hohe visuelle Ordnung, die sich im Kontrast zu der hintergründigen Komplexität der Abläufe in der digitalen Welt stark relativiert. Im Sinne der Einfachheit der Form ist der "Superphono" die konsequente Weiterentwicklung des Fernsehers Cubo (1995) von Mario Bellini – eine klassische Blackbox.

Die Bedienung des "Superphono" erfolgt durch die Ausrichtung von vorne oben. Die Glasplatte definiert – mit der durch die Abmessungen erzielten Dreiteilung – ganz subtil drei Funktionsbereiche.

Die einfache und präzise Formensprache setzt der Komplexität der digitalen Datenverarbeitung einen guten Kontrast entgegen. Der Farbwert bewegt sich bewusst zwischen den Polen Schwarz und Weiß und inhaltlich zwischen der Blackbox – als funktionsverschleierndem Objekt – und dem White-Cube – als neutrale Bühne für jegliches Kunstwerk. Der "Superphono" hebt sich dadurch klar von der Umgebung ab und bietet eine Plattform für die Tonträger-Objekte. Dennoch integriert er sich gut als Möbelstück in den Raum.

Die eigentliche Bedeutung des "Superphono" wird erst durch dessen Benutzung deutlich.

Technik

Technische Beschreibung

Interaktion und Technik
Die Möglichkeiten der Interaktion mit dem "Superphono" sind sehr einfach und aus gutem Grund auf die Grundfunktionen beschränkt. Der neueste iPod shuffle bedient sich einer ganz ähnlichen Logik. Nur die wirklich wichtigen Funktionen sind direkt erreichbar, machen sie ohnehin mehr als 90% der Nutzung einer Musikanlage aus: Album auflegen (Tonträger auf den Superphono stellen), Lautstärke regulieren und Sprungfunktion zum nächsten Titel und vorherigen Titel.

Durch die direkte und natürliche Handhabung über den Tonträger, wird die Bedienung einfach und elegant. Die einzelnen Handlungen sind auch assoziativ mit dem verfolgten Ziel verknüpft. Zur eleganten Handlung trägt auch bei, dass sich die Tonträger seidenweich auf der Aktionsfläche bewegen lassen und die auszulösende Interaktion – abgeleitet von bekannten Mustern – logisch nachvollziehbar aufgebaut ist. Die Regulierung der Lautstärke geschieht einfach und reibungslos durch Drehen des Objekts. Das Springen zum nächsten Titel, bzw. zurück ist durch Verschieben des Tonträgers möglich. Über die Mitte der aktiven Fläche wird Play und Stop gesteuert, jeweils rechts, bzw. links wird die Funktion des Titelsprung ausgelöst. Eine Demonstration dieser Interaktionen befindet sich auf der beiliegenden CD in Form eines Videos.

Realisiert wurde der Prototyp mit einer Software zur Bewegtbildanalyse (EyesWeb 3 - Abb.2), die die Bilder einer einfachen Web-Cam (Abb.1) analysiert und die Ergebnisse – Koordinaten und Form des Objekts – an eine eigens dafür entwickelte Musikabspielsoftware übergibt.

Hardware / Software

Hardware
- Musikmöbel Superphono
- Webcam
- Leuchtmittel

Software
- EyesWeb 3.3 zum Tracking der Veränderungen der Tonträger per Video
- vvvv 33beta8.1 zum Abspielen der MP3-Files
- Verbunden über UDP

Kontext

Hochschule / Fachbereich

Hochschule für Gestaltung Offenbach am Main
Produktgestaltung

URL der Hochschule

» http://www.hfg-offenbach.de [link 02]

Betreuer des Projekts

Prof. Dieter Mankau

Kommentar des Betreuers

Das Projekt "Superphono" ist ein bis zum funktionierenden Prototypen umgesetztes Konzept für ein neuartiges Abspielgerät digitaler Musik, das sich auf alte Werte besinnt. Dabei sind alle drei Aspekte der Aufgabenstellung "Interaktion ˆ Information ˆ Emotion" in einem Ansatz erfüllt, ohne ein rein künstlerisches Ergebnis zu produzieren.

Seminar / Kurzbeschreibung

Die Arbeit entstand im Rahmen der Abschlussarbeit an der HfG Offenbach und bildet den praktischen Teil des Diploms, das der Student Wolfgang Hofbauer mit der Benotung 1,7 abschloss. Zu diesem Diplom zählt auch eine theoretische Arbeit aus dem Themenfeld des Ubiquitous Computing und TUI/Tangible User Interface, die zwei neue Konzepte in den Bereich des Ubiquitous Computing einführt: die "Magie" und die "Eleganz der Interaktion". In dieser Hinsicht bildet die praktische Arbeit, die es hier zu bewerten gilt, eine konsequente Weiterführung der theoretischen Arbeit.

Zuordnung Forschungsbereich

Das Projekt zählt zum Studienfeld der digitalen Produktgestaltung, das an der HfG Offenbach einen festen Bestandteil der Lehre bildet. In anderen Studiengängen würde man es wohl zum Bereich des User Interface Design oder Interaktionsdesign zählen.

  • › digital sparks 2006 [link 03]

» http://www.primel.net/superphono/ [link 04]

  • › Superphono – Konzept [PDF | 2 MB ] [link 05]
  • › Superphono in Aktion [5 MB ] [link 06]
  • ›  [473 KB ] [link 07]
  • ›  [805 KB ] [link 08]
  • › Bilderkennung und -interpretation per EyesWeb 3.3 [112 KB ] [link 09]
  • › Musikplayer in vvvv [60 KB ] [link 10]