Florian Freier


Das Gedächtnis des Hauses

Ein zentraler Datenspeicher. Ein intelligentes Präsentationssystem. Ein kollektiver Pool von Bildern.


Auf dem fest installierten Display werden in Echtzeit wechselnde Bildtableaus generiert [link 01]

Auf dem fest installierten Display werden in Echtzeit wechselnde Bildtableaus generiert

Kurzdarstellung

Kurzbeschreibung

Das Konzept zu »Das Gedächtnis des Hauses« entstand im Zuge des Baus eines Schulgebäudes für ein neues Gymnasium bei München.
Ein zentraler öffentlicher Datenspeicher soll Schülern, Lehrern und Besuchern die Möglichkeit geben selbst aufgenommene Fotos von allen Geschehnissen in und um den Schulalltag gemeinsam zu hinterlegen. Ein großformatiges Präsentationsdisplay im Eingangsbereich der Schule gibt rund um die Uhr Einblicke in den wachsenden
Bilderpool.

KünstlerInnen / AutorInnen

  • Florian Freier

Entstehung

Deutschland, 2005-2006

Eingabe des Beitrags

Florian Freier, 12.02.2006

Kategorie

  • künstlerische Arbeit

Schlagworte

  • Themen:
    • Groupware
  • Formate:
    • Objekt
  • Technik:
    • Datenbank

Ergänzungen zur Schlagwortliste

  • PHP |
  • Digitalfotografie |
  • Exif-Data

Inhalt

Inhaltliche Beschreibung

Ein mit dem Datenspeicher verbundenes System erkennt anhand von Metadaten selbstständig Erstellungsdatum und Zugehörigkeit der hochgeladenen Fotos und erstellt in Echtzeit Bildtableaus der dokumentierten Ereignisse. Auf dem Präsentationsdisplay werden in wechselnden Intervallen sowohl das aktuelle Geschehen als auch Rückblicke auf vergangene Ereignisse präsentiert.

Durch das fest in der Architektur des Hauses verankerte Präsentationsdisplay erhält die Arbeit einen physisch erfahrbaren Charakter und schafft im Gebäude einen zentralen Ort von allgemeinem Interesse, also einen Treffpunkt und Anziehungspunkt für alle beteiligten Gruppen, welche sich täglich sowohl als Rezipient als auch Produzent an der Installation beteiligen können.

Neben ihrer Funktion als aktuelle Präsentationsplattform entwickelt sich die Installation im Laufe der Zeit zu einer Art kollektiv-visuellem Gedächtnis. Es entsteht ein sich ständig aktualisierendes und von allen Schülern, Lehrern und Besuchern mitgetragenes Bild der Schule und ihrer Benutzer. Im Laufe der Zeit entsteht ein Archiv unzähliger festgehaltener Erlebnisse und Eindrücke: das Gedächtnis des Hauses.

Technik

Technische Beschreibung

Die Installation »Das Gedächtnis des Hauses« besteht im Wesentlichen aus drei eigenständigen Komponenten:

1.) Ein öffentlich zugängliches Webinterface mit Uploadfunktion zur Dateneingabe.
2.) Ein zentraler Rechner zur Datenverarbeitung und Archivierung.
3.) Ein fest in die Architektur des Schulgebäudes Integriertes Präsentationsdisplay zur Datenausgabe.

Kontext

Hochschule / Fachbereich

Akademie der Bildenden Künste München
Kunst und Kunstpädagogik

URL der Hochschule

» http://www.adbk.de [link 02]

Betreuer des Projekts

Prof. Matthias Wähner

Kommentar des Betreuers

Florian Freier beschäftigt sich bei seinen Recherchen mit der Frage, inwiefern der Sprung der Fotografie in das digitale Format neben rein technischen Änderungen, auch zu einem neuen und erweiterten Umgang und Verständnis mit dem Medium Fotografie beigetragen hat, und welche Möglichkeiten zur Weiterentwicklung sich daraus ergeben.

Ausgangspunkt für seine Erkundungen ist ein Fotoarchiv mit über 30.000 in den letzten Jahren entstandenen eigenen Aufnahmen, sowie die Beteiligung an zahlreichen Internetprojekten, welche sich mit der Zusammenarbeit und Organisation unterschiedlicher Gruppen und Gemeinschaften beschäftigen. So wurde beispielsweise Ende 2004 zur Kommunikation innerhalb der Klasse Wähner an der Akademie der bildenden Künste in München ein Wiki-System (www.klasse-waehner.de) eingerichtet, welches von der Klassengemeinschaft zum ständigen Austausch von Informationen und Daten genutzt wird. Themen im Fachbereich sind neben klassischen künstlerischen Techniken wie Malerei und Zeichnung insbesondere die Auseinandersetzung mit den neuen Medien, sowie mit unterschiedlichen künstlerischen, kulturellen und politischen Positionen. Neben Gemeinschaftsprojekten und Exkursionen arbeiten die Studenten in der Klasse selbstständig an eigenen Projekten und haben die Möglichkeit diese innerhalb der Klassengemeinschaft vorzustellen und zu diskutieren.
Momentan im Aufbau befindet sich Freiers Internetplattform "Flachware.de", welche zum Aufbau eines digitalen Netzwerks unter Münchner Kunststudenten beitragen soll.

Florian Freier selbst ist nie ohne eine kompakte Handkamera unterwegs und beschäftigt sich neben der Fotografie mit der Suche nach sinnvollen Systemen zur Archivierung und Präsentation digitaler Arbeiten und Formate.

Ich schätze und fördere Florian Freiers Arbeit ausdrücklich.

  • › digital sparks 2006 [link 03]
  • › Das Gedächtnis des Hauses - Projektbeschreibung [PDF | 4 MB ] [link 04]
  • › Installationsaufbau [JPEG | 127 KB ] [link 05]