Julius Popp


bit.fall

Ein ephemerer Informations-Vorhang


"bit.fall" Skizze [link 01]

"bit.fall" Skizze

Kontext

Hochschule / Fachbereich

Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig
Malerei

URL der Hochschule

» http://www.hgb-leipzig.de [link 02]

Betreuer des Projekts

Prof. Astrid Klein

Kommentar des Betreuers

Julius Popp ist seit 2001 Student in der von mir geleiteten Interdisziplinären Fachklasse für Bildende Kunst an der HGB Academy of Visual Arts Leipzig. Julius Popp hat im Juli 2005 sein Diplom mit Auszeichnung absolvieren. Seit Oktober 2006 arbeitet er als Meisterschüler in meiner Fachklasse.

Von Beginn an hat Popp entgegen allen Widrigkeiten immer an und mit der Schnittstelle von Kunst und Wissenschaft gearbeitet. Julius Popp verfügt über eine ungewöhnliche Begabung, die sich zwischen künstlerischer und wissenschaftlicher Kreativität artikuliert. Die HGB Leipzig hat seine Arbeit der vergangenen fünf Jahre aus künstlerischer Perspektive betreut und begleitet, längst führt sie jedoch weit über den Bereich der Kunst hinaus und hat mittlerweile einen bemerkenswerten Grad an wissenschaftlicher Spezialisierung auf dem Gebiet der Robotik und der Künstlichen-Intelligenz-Forschung erreicht. Dafür hat Julius Popp wiederholte und stetig wachsende, professionelle Anerkennung erfahren. Gefördert von der Studienstiftung des Deutschen Volkes, Ausgezeichnet mit verschiedenen Kunstförderpreisen, seitens der institutionellen Forschung in umfangreiche Kooperationen eingebunden und von der freien Wirtschaft unterstützt, ist es Julius Popp gelungen, Objekte, Projekte, Konzeptionen und Fragestellungen zu entwickeln, die sowohl aus einer künstlerischen wie auch aus einer wissenschaftlichen Perspektive als innovativ und folgenreich eingeschätzt werden. Die Zusammenarbeit u.a. mit dem Frauenhofer-Institut, der Universität Leipzig und dem MIT in Boston belegt eindrucksvoll sowohl die Leistung, die Julius Popp trotz oftmals schwierigster ökonomischer und struktureller Rahmenbedingungen erbracht hat, sowie auch das Interesse, das seinem Denken und seiner Arbeit durch Wirtschaft und Forschung entgegengebracht wird.

Die von ihm in vergangenen zwei Jahren entwickelte Installation "bit.fall“ reflektiert den Themenkomplex öffentlicher Raum, zeitgenössischer Informationstransfers und deren Zeitlichkeit. Die formal und technoligisch hochkomplexe Konstruktion eines Steuerungsprogramms und einer Maschinerie, die Wasser über feine Düsen kanalisiert und in Form von Texten "regen" lässt, rekuriert einerseits auf künstlerische Arbeiten, die sich insbesondere in den 80er Jahren mit der medialen Produktion und Distribution von Texten beschäftigt hat. Andererseits wird aber auch vermittels der Hightech-Konstruktion massenmedial relevante Information in Form von Texten im Kunstkontext wiedergegeben, gleichermaßen ist der Arbeit aber auch eine technologie- und informationsmedienkrtitische Komponente immanent. Denn die aus Wassertropfen bestehenden Texte zerstäuben beim Aufprall auf den Boden. Kommunikation, Information und ihre Distribution werden dadurch als flüchtige Phänomene thematisiert, die sowohl manipulierbar als auch von kurzer Dauer sind.

Als Julius Popps Professorin stehen für mich, neben seinen extraordinären Fähigkeiten im Bereich der Computertechnologie, vor allem die künstlerischen Aspekte seiner Arbeit im Vordergrund der Ausbildung und der künstlerischen Auseinandersetzung. Auch aus dieser Perspektive sind seine Projekte bemerkenswert und von überzeugender Qualität. Sie stoßen im Kunstfeld auf stetig wachsenden Zuspruch.

Die HGB Academy of Visual Arts Leipzig hat getan, was im Rahmen Ihrer Möglichkeiten liegt, um Julius Popps außergewöhnliches Talent zu fördern und zu unterstützen. Das umfassende Netz bereits existenter Partnerschaften und die ökonomischen, strukturellen und interdisziplinären Dimensionen und Anforderungen, welche die Arbeit Julius Popps heute erfordert, verlangen jedoch auch die Kooperationen mit kompetenten und potenten Partnern.

Seminar / Kurzbeschreibung

Die Klasse für Bildende Kunst praktiziert eine medienübergreifende Ausbildung, in der Malerei und Fotografie, Video und Film, Bildhauerei, Installation und konzeptuelle Arbeitsweisen im weitesten Sinne gleichermaßen Berücksichtigung finden. Im Zentrum der Lehre steht zum einen das Erkennen und Differenzieren der individuellen Interessen und Begabungen der Studierenden sowie der entsprechende Ausbau spezifischer Kenntnisse und Arbeitsmethoden.

Neben dieser direkten individuellen Auseinandersetzung - die sich vor allem in Konsultationsgesprächen und regelmäßigen Klassentreffen artikuliert - steht die gemeinsame, in der Regel längerfristige, thematisch fokussierte Projektarbeit. Es wird Wert darauf gelegt, innerhalb der Klasse einen kontinuierlichen Diskurs zu entwickeln, dessen gleichermaßen kontroverser wie solidarischer Charakter den Studierenden die zunehmende Entwicklung einer persönlichen künstlerischen Positionierung im gesellschaftlichen Feld erlaubt. Die dafür notwendige theoretische und politische Reflexion der gegenwärtigen kulturellen Entwicklungen setzt u.a. die Kenntnis historischer Zusammenhänge voraus und steht stets in direktem Bezug zum eigenen künstlerischen Selbstverständnis. Die Aufmerksamkeit gilt in diesem Zusammenhang nicht nur kunsthistorischen, philosophischen und kulturtheoretischen Überlegungen, sondern zugleich auch der souveränen Beherrschung der künstlerischen Mittel. Ein Bewusstsein über die Spezifika diverser Materialien und Medien spielt hierfür eine ebenso große Rolle wie ein Verständnis der allgemeinen Rahmenbedingungen aktueller künstlerischer Produktion.

Ziel der Lehre ist die Ausbildung souveräner künstlerischer Persönlichkeiten. Entsprechend wird ein hohes Maß an Selbständigkeit und Eigenverantwortung gefordert. Dies impliziert die Unterstützung mitunter auch ungewohnter Studienverläufe. Künstlerische Forschungsansätze und interdisziplinäre Kooperationen werden genauso gefördert wie "Rollenwechsel" etwa in die Tätigkeit als Galerist/-in oder Kurator/-in.

Zuordnung Forschungsbereich

Kunst / Wissenschaft

  • › digital sparks 2006 [link 03]

» http://www.sphericalrobots.com/ [link 04]

  • › Während des Aufbaus zur Nuit Blanche. [JPEG | 249 KB ] [link 05]
  • › Während des Aufbaus zur Nuit Blanche. [JPEG | 342 KB ] [link 06]
  • › "Krach", Prototyp leipzig [JPEG | 36 KB ] [link 07]
  • › Installation, Nuit Blanche, Paris 2005, (30sec) [21 MB ] [link 08]
  • › Aufbau & Test, Leipzig 2005 (30sec) [18 MB ] [link 09]
  • › Prototyp, Leipzig 2004 [15 MB ] [link 10]