Hochschule / Fachbereich
Kunsthochschule Kassel
Visuelle Kommunikation
URL der Hochschule
Betreuer des Projekts
Prof. Joel Baumann
Kommentar des Betreuers
In "Crave" setzt sich Marcus Wendt gleichermaßen mit persönlichen wie auch aktuellen Themen auseinander. Die Installation kann fesseln und verwirren. Sie darf den Betrachter sogar "kalt lassen". Sie ist nicht auf das Schockmoment der meisten Medieninstallationen aus. Ihre Inspiration, das gleichnamige Theaterstück von Sarah Kane, würde das auch nicht zulassen. Diese Arbeit wehrt sich auch gegen die Technikverliebtheit, die sich bei Medienkunstarbeiten so oft in den Vordergrund drängt. So bleibt die komplexe generative Programmierung des Kompositionsprogramms versteckt, um den Inhalt in den Vordergrund zu rücken.
Seit einigen Jahren hat sich Marcus Arbeitsschwerpunkt von generativer Grafik mehr zur Interaktivität hin verschoben. Nach ton- und bewegungsreaktiven Arbeiten geschieht die Interaktion mit dem Besucher bei "Crave" auf einer viel subtileren, psychologischen Ebene. Durch die generative Komposition der Phrasen entstehen überraschende Assoziationswelten, in denen der Zuschauer zum Voyeur wird – so lang bis er sich selbst zwischen den Persönlichkeiten wieder findet. Es ist ein bisschen wie an einer Tür lauschen - plötzlich wird die innere Stimme laut.
Seminar / Kurzbeschreibung
Marcus Wendt nimmt schon seit Anfang meiner Tätigkeit an der Kunsthochschule Kassel an vielen Seminaren teil. Die Themen sind zwar spezifisch, doch hat Marcus das Geschick immer eigene Abwandelungen daraus zu spinnen, die sozusagen als Selbstläufer dann zu Einzelprojekten werden. Schon während des Seminars "tomato global workshop" (2003) sprach Marcus über sein Interesse am gleichnamigen Theaterstück von Sarah Kane. Realität und Inszenierung und die Überschneidung von Intimsphäre und öffentlichem Raum sind aktuelle Themen mit denen wir uns im Fachbereich stark auseinandersetzen.
Zuordnung Forschungsbereich
Visuelle Kommunikation / Neue Medien