Andreas Hettich, Zöllner Yvonne


Fabenatio

Die Jagd nach den verlorenen Legenden


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Kurzdarstellung

Kurzbeschreibung

Fabenatio ist die Idee und das ausgearbeitete Konzept für ein mobiles Spiel, das mittels mobiler Devices in der realen Welt gespielt wird. Das Spiel wurde prototypisch als Film mit interaktivem Element realisiert. Es wurde entwickelt für GPS- und fotofähige PDAs, die mittels GPRS mit einem zentralen Server vernetzt sind. In dem Spiel stehen sich die beiden Gruppen der Wächter und der Forscher gegenüber. Die Wächter, Repräsentanten des (Polizei-)staates definieren die Geschichte der Stadt im Namen von Stabilität und Sicherheit. Die Forscher wollen dies nicht akzeptieren und sind auf der Suche nach Beweisen, um die wahre Geschichte ans Licht zu bringen. Auf dieser Suche nach den verbotenen Legenden werden Sie jedoch von den Wächtern überwacht und verfolgt.

KünstlerInnen / AutorInnen

  • Andreas Hettich, Student, Hochschule Bremen
  • Zöllner Yvonne, Student, Hochschule Bremen

Entstehung

Deutschland, 2004-2005

Eingabe des Beitrags

Andreas Hettich, 11.02.2006

Kategorie

  • Bildung und Lernen

Schlagworte

  • Themen:
    • Fiktion |
    • öffentlicher Raum |
    • Identität
  • Formate:
    • Video
  • Technik:
    • Quicktime

Ergänzungen zur Schlagwortliste

  • Mobile Gaming |
  • PDA

Inhalt

Inhaltliche Beschreibung

Computerspiele mittels mobiler Devices in die reale Welt zu verlagern und lokale Begebenheiten direkt in das Spielgeschehen hineinwirken zu lassen, das ist die visionäre Herausforderung, der wir uns mit dem Spielkonzept Fabenatio stellten. Um zu spielen, muss man sich in die Realität begeben, in der Wirklichkeit nach Orten oder nach Mitspielern suchen, oder vor diesen fliehen.

Ausgangspunkt unserer Überlegung, wie mobiles Spielen aussehen könnte, war, dass wir Interesse an den real vorhandenen Schauplätzen; an Denkmälern und an den Relikten der Zeit wecken wollten. Des weiteren haben wir versucht, der zwischenmenschlichen Seite, der kommunikativen Qualität des Spielens zu genügen. Drittens waren wir uns bewusst, dass das Jagen und gejagt werden ein tief in uns verwurzeltes Empfinden hervorruft, von welchem wir uns einen rasanten und dynamischen Spielverlauf erhoffen.

Man beginnt das Spiel und die Stadt wird um eine Dimension erweitert.Wir legten über die Stadt ein nahes Zukunftszenario, in dem das Spiel stattfindet. Es wird beherrscht von einem (Polizei-)staat, der durch das ausführende Organ der Spielergruppe 'Die Wächter' repräsentiert wird. Der Staat kontrolliert und manipuliert die Stadt durch seine Version der Geschichte. Diesem Regime gegenüber steht die Gruppe 'Die Forscher', welche die wirkliche Geschichte erkunden wollen und nach Beweisen der verbotenen Legenden in der Stadt sucht. Das Spielziel der Forscher ist es, die vorgegebenen Rätsel zu lösen und einen fotografischen Beweis des gefundenen Ortes zu erlangen. Das Ziel der Wächter ist es, Fotos der Forscher zu schießen, um diese zu identifizieren.

Es mischt sich das Spielgeschehen mit dem realen Alltag der Stadt. Um zum Spielziel zu gelangen, ist es oft erforderlich, Passanten zu fragen, die helfen können, die gesuchten Plätze zu finden oder weitere Geheimnisse der Stadt zu lüften. Des weiteren ist man während des Spielens gezwungen mittels Headsets zu kommunizieren, um eine gemeinsame Spieltaktik zu entwerfen. Als Forscher allerdings wird man dabei von den Wächtern abgehört.

Generell haben wir darauf geachtet, dass beide Gruppen eine gleichwertige Spielmöglichkeit haben. Die Wächter stehen für die Stabilität und Sicherheit des städtischen Lebens, sie garantieren für Wohlergehen und Erhalt der Lebensstandards. Für diese Ziele sind sie bereit, die Wahrheit zurecht zu biegen. Die Forscher sind in den Augen der Wächter Terroristen, die den städtischen Frieden stören wollen. Die Forscher selbst sehen sich als Freidenker, die sich mit der vorgegebenen Wahrheit nicht abfinden wollen, und nach Beweisen der eigenen Ansicht suchen. In dieses Spannungsverhältnis platzierten wir die Dramaturgie und die Kernmechanik unseres Spieles. Wie die Kernmechanik und die Regeln des Spieles genau funktionieren lässt sich im Konzept des Spieles nachlesen.

Technik

Technische Beschreibung

Das Spiel soll anhand der bereits entwickelten Module für GPS Lokalisierung und GPRS Datenkommunikation realisiert werden. In das GPRS Modul soll zusätzlich ein Modul für den Transfer der Fotos integriert werden.

Aufgrund technischer Schwierigkeiten ist bisher nur ein prototypischer Film mit interaktiven Element zu begutachten.

Für diesen Wettbewerb wurde der Film ohne Interaktionsmöglichkeit als komprimierte mov Datei hochgeladen. Der Film wurde im H.246 Codec komprimiert und untersützt Streaming. Am besten ist er mit dem neuen Quicktime Player V7 zu betrachten.

Den Film in voller Qualität und mit Interaktion können Sie sich unter Fabenatio.de herunterladen.

Hardware / Software

PDAs, zentraler VerwaltungsServer, Programmiersprache C#

Kontext

Hochschule / Fachbereich

Hochschule Bremen
Informatik und Elektrotechnik

URL der Hochschule

» http://hs-bremen.de [link 02]

Betreuer des Projekts

Prof. Barbara Grüter

Kommentar des Betreuers

Die Arbeit "Fabenatio" von Andreas Hettich und Yvonne Zöllner stellt das Laborprojekt dar, das die Studierenden als Ergebnis ihrer Arbeit in der zweisemesterigen Einführungsveranstaltung "Grundlagen Digitaler Medien" eingereicht haben.
Bei "Fabenatio" geht es um die Konzeption und prototypische Realisierung eines mobilen Spiels, das auf der physischen Bewegung der Spieler in einer Spielwelt basiert, die in Bremen situiert ist und mit Hilfe mobiler Geräte (PDAs und Handys) zugänglich wird.
Andreas Hettich und Yvonne Zöllner erkunden mit ihrem Entwurf neue Formen der Spielerfahrung, die mit der Mobilität des Spielers einerseits und der Verschmelzung von realen und virtuellen Dimensionen der Spielwelt anderseits einhergehen.
Es gelingt ihnen, lokale Anker von Fabeln und Geschichten um Bremen mit Hilfe von Positionierungs- und mobilen Kommunikationstechnologien in ein Spiel zu integrieren, dass die zweischneidige Thematik des Kampfes gegen den Terrorismus reflektiert und mit dem Thema Überwachung durch Neue Technologien verbindet. Die Spielparteien bedienen sich in ihrem Kampf um die Definitionsmacht in Bremen mobiler Geräte und hinterlassen dabei Spuren, die der anderen Partei Spielvorteile geben.
Aus Fabenatio ist ein Spiel des Jagens und Gejagt Werdens in einer Welt geworden, die aus der Innenstadt von Bremen, wir sie heute kennen, besteht und durch den Kampf von Forschern (Terroristen, Freiheitskämpfern) und Wächtern (Hütern des Staates) gezeichnet ist.

Seminar / Kurzbeschreibung

In der Lehrveranstaltung "Grundlagen Digitaler Medien" sollen die Studierenden im ersten und zweiten Semester ihres Studiums Fragen der Analyse, Entwicklung und Gestaltung digitaler Medien mit Hilfe medientheoretischer Konzepte formulieren und mittels entsprechender Methoden angehen sowie Rahmenbedingungen der Herstellung und des Gebrauchs digitaler Medien kennen und berücksichtigen lernen. Die Veranstaltung besteht pro Semester aus 2 Semesterwochenstunden Vorlesung und 2 Semesterwochenstunden Labor.

Zuordnung Forschungsbereich

Professor Dr. Barbara Grüter. Forschungsschwerpunkt Mobile Gaming und Mensch-Computer Interaktion, im Studienprogramm Digitale Medien an der Hochschule Bremen, Zentrum für Informatik und Medientechnologien.

  • › digital sparks 2006 [link 03]

» http://Fabenatio.de [link 04]

  • › Konzept [PDF | 136 KB ] [link 05]
  • › demonstrativer prototypischer VideoClip (.mov 7min streamfähig Codec H.246) [13 MB ] [link 06]