Christian Ruchnewitz


sofortmusik

sofortmusik sind kleine autarke Musikträger, die Musik wieder auf eine neue Weise haptisch und räumlich erfahrbar machen


sofortmusik [link 01]

sofortmusik

Technik

Technische Beschreibung

Die Technik
Töne werden durch Schwingungen erzeugt und durch Schallwellen übertragen. Nach diesem Prinzip arbeiten auch Lautsprecher. Über einen Elektromagneten wird eine Membran zu Schwingung angeregt und Schallwellen entstehen, die wir als Töne wahrnehmen können. Bei "sofortmusik" werden Piezo-Kristalle zur Tonwiedergabe verwendet. Piezo-Kristalle haben eine besondere Eigenschaft: Legt man eine elektrische Spannung an, so verformen sie sich minimal. Dieser Effekt lässt sich akustisch verwenden. In Piezo-Lautsprechern werden diese Kristalle eingesetzt und versetzen die Membran in Schwingung. Ein weiterer Vorteil ist ihre geringe Größe und Stromverbrauch. Aufgrund dessen werden Piezo-Schallwandler oft zur akustischen Signalerzeugung, wie beispielsweise in Uhren, verwendet. Der Piezo-Effekt lässt sich aber auch umkehren. Wird der Kristall verformt, so entsteht eine elektrische Spannung. Tonabnehmer von Akustikgitarren arbeiten auf diese Weise. Die schwingende Saite beeinflusst den Kristall, eine Spannung wird erzeugt und später verstärkt.

"sofortmusik" verwendet einen digitalen, elektronischen Chip, auf dem die Musik gespeichert ist. Der Chip übernimmt auch die Stromversorgung des Piezo-Kristalls. Der Piezo-Kristall selbst ist mit der Klebefläche verbunden. Klebt man eine sofortmusik auf, so überträgt der Kristall die Impulse an die Fläche und regt sie zu Schwingungen an. Die Musik wird hörbar gemacht. Die Fläche dient also als Membran, wie bei einem Lautsprecher. Die Klangqualität verändert sich dabei, je nach Schwingungseigenschaft der jeweiligen Resonanzfläche. Fensterscheiben eignen sich besonders gut zur Wiedergabe von "sofortmusik". An Fensterscheiben wird bereits der umgekehrte Effekt von Piezo-Kristallen genutzt, um Schwingungen zu vermindern und dadurch Schall aktiv zu dämpfen.

Kontext

Hochschule / Fachbereich

Hochschule für Gestaltung (HfG) Offenbach
Produktgestaltung

URL der Hochschule

» http://www.hfg-offenbach.de/ [link 02]

Betreuer des Projekts

Prof. Peter Eckart

Kommentar des Betreuers

In Zeiten des Verschwindens von materiellen Tonträgern und Musik die sich fast ausschließlich auf Speicherelementen befindet hat sich Christian Ruchnewitz in äußerst überraschender Weise diesem Thema gewidmet. Eine Idee, die zunächst phantastisch klingt, ist nach genauerem Recherchieren und intensivem Kontakt zu zukünftiger Akustikforschung plötzlich durchaus realisierbar. Neben dem interessanten Grundgedanken von „sofortmusik“, ein „Stück“ Musik verschenken zu können und Flächen zum s(ch)wingen zu bringen hat Christian es geschafft diesen zukünftigen Tonträger einen eigenen Ausdruck zu verleihen und den Prozess hervorragend zu visualisieren.

Ich denke, dass diese Arbeit mit dem ungewöhnlichen Umgang mit Technologie und gekonnter Gestaltung unbedingt Aussicht auf eine Würdigung hat. Im Weiteren bin ich davon überzeugt, dass der formulierte Produktgedanke für Aufsehen in der Musikbranche und anderen Marktsegmenten sorgen wird!

Seminar / Kurzbeschreibung

Christian Ruchnewitz studiert im 5. Semester am Fachbereich Produktgestaltung der HfG Offenbach. Die hier vorgestellte Arbeit war Gegenstand seines Vordiploms zu seinem selbst gewählten Thema „Klang im öffentlichen Raum“ im Herbst 2004. Ich habe ihn bei diesem Projekt fachlich betreut.

Zuordnung Forschungsbereich

Integrierendes Design/ Produktdesign

  • › digital sparks 2006 [link 03]
  • › sofortmusik Broschüre [PDF | 1 MB ] [link 04]
  • › sofortmusik Film (Quicktime) [16 MB ] [link 05]
  • › Musik-Tafel [JPEG | 22 KB ] [link 06]
  • › Musik-Tüte [JPEG | 20 KB ] [link 07]
  • › Fensterscheibe dient als Resonanzfläche [JPEG | 33 KB ] [link 08]