University / department
Kunsthochschule Kassel
Visuelle Kommunikation
University URL
Project supervisor
Joel Baumann
Supervisor commentary
Francis ist charmant. Diese Installation holt seinen Betrachter ganz sachte heran. Konfrontiert mit einem Kasten, der einem Passfotoautomaten ähnlich sieht, begreift der Benutzer intuitiv, was zu machen ist. Er setzt sich hinein und drückt auf den Knopf.
Das Ergebnis ist ein multiemotionales Ungeheuer. Die letzten 10 aufgenommenen Kurzsequenzen (2-3 Sekunden) werden überlagert im Loop wiedergegeben. Es entsteht eine animierte Portrait-Kollage, die
gleichzeitig alle und keine menschlichen Gesichtszüge zu haben scheint.
Francis versucht den Durchschnittsbesucher zu ermitteln, doch scheitert er immer an dieser unpersönlichen Fratze, die durch die Überlagerung mehrerer Gesichter entsteht. Dies kann wiederum als
Parodie auf den so krampfhaft gesuchten „average user“ gelesen werden. Im Alltag der konsumorientierten "Neue Medien Welt" ist der „average user“ der heilige Gral. Doch es gibt ihn nicht.
Course abstract
Die erste Fassung von Francis entstand im Seminar "global tomato workshop" 2003. Ziel des Workshops war es an der eigenen Arbeitsmethode zu experimentieren. Während des Workshops wurden viele
Miniprojekte gestellt. Die Teilnehmer wurden mit einer Fülle von Arbeit, Anfragen für Ideen und Herausforderungen konfrontiert. Erhofft wird, dass Teilnehmer Selbstkritik und Selbstzensur beiseite legen, um erstmal zu produzieren. Im Prozess des Schaffens entsteht ein Dialog mit dem Umfeld, aber auch mit sich selbst. So werden Kritik und Entscheidungen Bestandteile der kreativen Arbeit, anstatt eine hinderliche Vorstufe darzustellen.
Relation to the research area
Visuelle Kommunikation / Neue Medien