Martin Fröhlich


staub

Eine interaktive Installation im öffentlichen Raum


Verwehender Schatten [link 01]

Verwehender Schatten

Technik

  • › Detailierter technischer Ablauf [PDF | 1 MB ] [link 02]

Technische Beschreibung

Die in dieser Dokumentation gezeigten Bilder stammen von der ersten und einzigen umgesetzten Installation dieser Idee. Diese erste Version arbeitet auf dem Prinzip der Rückprojektion, d.h. der Schatten wurde durch ein Licht von vorne auf eine Leinwand geworfen, und von hinten mittels einer Kamera eingefangen und die dadurch gestartete Computersimulation durch einen Beamer wieder auf die Leinwand gespielt. Diese Lösung hat den Vorteil, dass der Betrachter keinen Schatten in das projizierte Bild werfen kann.

Bei der hier beschriebenen Umsetzung, in der eine Hauswand (oder eine an einem Haus angebrachte Leinwand) bespielt wird, muss eine andere Variante gewählt werden. Da die Achse der Lichtquelle für den Schattenwurf und die Achse für den Beamer nicht die selbe sein müssen, kann der Beamer von einem höhergesetzten Ort projizieren. Dadurch kann der Schattenwurf eines Betrachters oder eines zufällig am Haus vorbeigehenden Passanten vermieden werden.

Im beiliegenden PDF werden der technische Prozess und die dabei eingesetzen Geräte Schritt für Schritt mit Hilfe einer grafischen Darstellung erklärt.

Hardware / Software

- lichtstarke Lampe mit Steuerungselektronik (DMX)
- lichtstarken Beamer
- leistungfähiger Computer (Mac G5 oder äquivalent)
- digitale Videocamera (Firewire)
- VGA - Kabel
- USB - Midi - Schnittstelle
- Midi - DMX - Schnittstelle
- Max/MSP/Jitter - Runtime Software

In der ersten Version wurde die Software in Processing(.org) entwickelt. In der neuen Version wird Max/Jitter eingesetzt, welche mehrere Vorteile gegenüber dem Java basierten Ansatz besitzt:

Jitter hat bereits äusserst leistungsfähige Videobild Manipulationsobjekte, die einen präzisen Abgleich der Lichtfarbe zwichen Lampe und Beamerbild ermöglichen (was für die Illusion des sich auflösenden Schattens wichtig ist). Zudem sind bereits Trackingobjekte vorhanden, welche sehr schnell und präzise den Schatten aus einem Videobild extrahieren und diesen in eine Staubsimultation einbinden lassen. Via Midi-DMX lässt sich auf einfache Weise die Lampe kontrollieren. Am wichtigsten ist der Performancevorteil. Ein spezifisch dafür programmiertes C-External kann eine Simulation mit viel mehr Partikeln durchführen, bei einer angemessenen Framerate (> 15) und hoher Auflösung (800x600 oder sogar 1024x768).

Kontext

Hochschule / Fachbereich

FH Nordwestschweiz
Gestalltung und Kunst

URL der Hochschule

» http://www.createyourstudy.ch [link 03]

Betreuer des Projekts

Prof. Andreas Athanassoglou

Kommentar des Betreuers

"Staub", die Arbeit von Martin Fröhlich beschäftigt sich mit dem Tabuthema der Vergänglichkeit in unserer Kultur und unserer Gesellschaft. Dafür stehen Begriffe wie Vergänglichkeit, körperlicher Zerfall/Alterung, Schatten, Sterben, Tod. Kulturgeschichtlich und kulturästhetisch wurde dieses Thema immer wieder aufgegriffen und dargestellt. Die Vanitas-Bilder als symbolhafte Darstellungen der Vergänglichkeit und des Todes sind kultur- und kunstgeschichtliche Zeugen davon.

Die vorliegende Arbeit behandelt dieses Thema mit den Mitteln der interaktiven Medienkunst und führt den Betrachter, die Betrachterin in eine installative Umgebung, wo Vergänglichkeit nicht stillschweigend erduldet wird, sondern der User zum Initiant der Vergänglichkeit wird. Eine grundsätzliche Haltung des Erleidens von Vergänglichkeit und des Todes wird verkehrt in eine Situation des aktiven Provozierens.

Die technisch komplexe Anordnung verschwindet wohltuend hinter der Anmutung von Erscheinung. Hier wird visuell nicht mit Schwere vermittelnden Stilmitteln operiert, sondern mit medialen Mitteln, die der Leichtigkeit des Verschwindes näher stehen. Damit wir die aufgegriffene Thematik in ein anderes, überraschendes Licht gerückt.

Seminar / Kurzbeschreibung

Semesterarbeit Projekt MK 4 der Hochschule für Gestaltung und Kunst, Fachhochschule Nordwestschweiz HGK FHNW, Institut Medienkunst (ehemals Fachhochschule Aargau Gestaltung und Kunst FHA G+K ), Studiengang Medienkunst, 4.Semester 2004, Umfang 12 SWS (12 ECTS-Punkte), thematischer Ausgangspunkt: „Cockpit Voice Recorder“, Verantwortlicher Dozent Roland Unterweger.

Zuordnung Forschungsbereich

Installation, immersive Umgebungen

  • › digital sparks 2006 [link 04]

» http://maybites.ch [link 05]

  • › Bild Sequenz no 1 [JPEG | 56 KB ] [link 06]
  • › Bild Sequenz no 2 [JPEG | 64 KB ] [link 07]
  • › Bild Sequenz no 3 [JPEG | 58 KB ] [link 08]
  • › Bild Sequenz no 4 [JPEG | 63 KB ] [link 09]
  • › Video, Format Quicktime 320x240 [1 MB ] [link 10]
  • › Video, Format AVI 320 x 240 [3 MB ] [link 11]
  • › Detailierter technischer Ablauf [PDF | 1 MB ] [link 12]