Sofie Schweizer, Sam Graf


The Search Engine's Garden

Interaktive Medienkunst-Installation


Installation, Übersicht [link 01]

Installation, Übersicht

Kurzdarstellung

Kurzbeschreibung

In einem dunklen Raum stehen sich zwei Sockel gegenüber. Auf dem einen befindet sich ein Bildschirm, auf dem anderen ein 5 x 5 cm kleines Modell eines Gärtchens. Auf dem Bildschirm lassen sich in Echtzeit Suchanfragen bei «search.ch», einer mit «google» vergleichbaren Schweizer Website, mitverfolgen. Dieser Strom von Anfragen wird laufend analysiert und gefiltert nach Begriffen, die semantisch mit dem Wort «Garten» verwandt sind, z.B. «Topfpflanze» oder «Rasenmäher». Sobald eine Sinnverwandtschaft gefunden wird, verdunkelt sich der Bildschirm für 20 Sekunden und zeigt den entsprechenden Suchbegriff isoliert. Parallel dazu erhellt eine weisse LED-Diode das Gärtchen auf dem anderen Sockel und lässt die winzigen Details erkennen.

KünstlerInnen / AutorInnen

  • Sofie Schweizer, Studentin, Fachhochschule Nordwestschweiz, Hochschule für Gestaltung und Kunst, Institut Medienkunst
  • Sam Graf, Student, Fachhochschule Nordwestschweiz, Hochschule für Gestaltung und Kunst, Institut Medienkunst

Entstehung

Schweiz, 2005

Eingabe des Beitrags

Sofie Schweizer, 02.02.2006

Kategorie

  • künstlerische Arbeit

Schlagworte

  • Themen:
    • Medienkunst |
    • Internet |
    • Interaktivität
  • Formate:
    • Installation |
    • interaktiv |
    • Internet
  • Technik:
    • Macromedia Director

Inhalt

  • › Video, Installation (QuickTime) [1 MB ] [link 02]

Inhaltliche Beschreibung

Die Arbeit funktioniert auf mehreren Ebenen:

• Eine neue Art der Interaktivität – eine passive, meist unbewusste – wird erforscht: Menschen auf der ganzen Welt können unbewusst oder auch bewusst per Internet ein Ereignis im realen Raum auslösen.

• Es werden Fragen zur Willkür und Undurchschaubarkeit des Internets aufgeworfen. Mit dieser Versuchsanordnung könnten beispielsweise durch harmlose Suchanfragen Tiere getötet oder andere Ereignisse ausgelöst werden, die vom User nicht beabsichtigt sind.

• Die Beziehung zwischen realem und virtuellem Raum wird hinterfragt durch die Transformationen des normalerweise rein virtuellen Suchvorgangs im Internet in den realen Raum.

Technik

  • › Diagramm, Software [PDF | 32 KB ] [link 03]
  • › Screenshot, Suchstream [JPEG | 102 KB ] [link 04]
  • › Screenshot, Gartenbegriff [JPEG | 75 KB ] [link 05]

Technische Beschreibung

Das Programm welches bei der Suchmaschine «search.ch» die aktuellen Suchbegriffe abfragt und ausgibt haben wir mit Macromedia Director programmiert.
Öffnet man die Software, so erscheinen auf weissem Hintergrund in einem sich fortlaufend erneuernden Stream Suchanfragen, die bei search.ch eingegeben werden.
Findet das Programm in diesem Stream ein Wort welches semantische Verwandtschaft mit dem Wort «Garten» hat, wird über die Hardware «SERVICE USB» eine weisse LED angezündet. Nach zwanzig Sekunden geht das Licht wieder aus und der Stream läuft weiter.
Im angehängten Diagramm ist der Programmablauf visualisiert.

Hardware / Software

-Apple Macintosh Computer mit OSX
-Monitor
-SERVICE USB von Fischertechnik
-Internet-Zugang
-Weisse LED

Kontext

Hochschule / Fachbereich

Fachhochschule Nordwestschweiz
Hochschule für Gestaltung und Kunst, Institut Medienkunst

URL der Hochschule

» http://www.medienkunst.ch [link 06]

Betreuer des Projekts

Roland Unterweger

Kommentar des Betreuers

«The Search Engine's Garden» ist eine kleine, aber feine Medienkunstarbeit zum Thema der Interaktivität. Eine einfache Idee, reduziert und präzise umgesetzt, regt zu komplexen Gedanken an und findet mit dem von einer Leuchtdiode erhellten, mit liebevollen Details ausgestalteten Modellgärtchen zu einer eigenen Poesie. Inhaltlich wie metaphorisch angelehnt an verschiedene andere Medienkunstwerke, leistet die Arbeit einen Beitrag zum Diskurs über Transparenz und Verantwortlichkeit von Aktions-Reaktions-Abläufen im Internet und demonstriert eine «passive» Form der Interaktivität. Darüber hinaus verbindet die Arbeit auf eigenständige Weise den virtuellen mit dem realen Raum.

Seminar / Kurzbeschreibung

Die Arbeit entstand im 2. Semester des Studienganges Medienkunst. Anhand von Fragestellungen und konkreten Beispielen wurden Funktion und Eigenart interaktiver Arbeiten und das Zusammenspiel zwischen Inhalt und Technik untersucht und diskutiert. Es fanden verschiedene Inputveranstaltungen statt und ergänzend Ausstellungsbesuche im Zentrum für Kunst und Medientechnologie ZKM, Karlsruhe, sowie im Migros Museum für Gegenwartskunst, Zürich. Als praktische Aufgabestellung war eine medienkünstlerische Arbeit zu konzipieren und mindestens auf dem Stand eines überprüfbaren Prototypen umzusetzen, bei der die interaktive Komponente ein wesentlicher und nicht wegzudenkender Aspekt ist. Nebst der inhaltlichen und gestalterischen Auseinandersetzung konnten auch die noch geringen technischen Vorkenntnisse in verschiedenen Gebieten angewendet und erweitert werden.

Zuordnung Forschungsbereich

Das Kerninteresse des Institutes Medienkunst der Hochschule für Gestaltung und Kunst der FHNW ist die interaktive elektronische Kunst. Unsere Arbeit bewegt sich im Spannungsfeld von Kunst, Technologie und Gesellschaft und versteht sich als interdisziplinär, hybrid und transmedial. Die Auseinandersetzung mit aktuellen Fragestellungen und Möglichkeiten im Bereich neuer Medien sind ebenso wichtig, wie fundierte technische Kenntnisse und die Entwicklung einer eigenen künstlerischen Position.

  • › digital sparks 2006 [link 07]
  • › Modellgarten, Detail [JPEG | 86 KB ] [link 08]
  • › Modellgarten [JPEG | 58 KB ] [link 09]
  • › Installation, Übersicht, dunkel [JPEG | 48 KB ] [link 10]
  • › Video, Installation (QuickTime) [1 MB ] [link 11]
  • › Diagramm, Software [PDF | 32 KB ] [link 12]
  • › Screenshot, Suchstream [JPEG | 102 KB ] [link 13]
  • › Screenshot, Gartenbegriff [JPEG | 75 KB ] [link 14]