Roman Pretot


"Sprich mit..." – die Real-Life-Community

Konzeption und Visualisierung der Kommunikationsmodelle und des Raumdesigns einer Real-Life-Community


[link 01]

Kurzdarstellung

Kurzbeschreibung

Das "Sprich mit..." ist eine Real-Life-Community und war der Titel meiner Diplomarbeit. In der Arbeit habe ich Kommunikationsmodelle und -mittel für die noch fiktive Community konzipiert. Im Zeitalter digital vermittelter Kommunikation war es meine Ambition, eine reale Plattform zu entwerfen, die ähnlich wie in Online-Foren Gelegenheit dazu gibt, sich auszutauschen. Im Gegensatz zu Online-Communities soll die Hauptkommunikation mündlich, also face-to-face sein, sodass in Gespräche die vielen Vorteile der realen Kommunikation, wie nonverbale oder paralinguistische Verhaltensweisen, einfließen können.

Leitbild des "Sprich mit..." waren für mich Londoner Coffee-Houses und französische Salons des 17.-18. Jahrhunderts sowie Online-Foren, die ich in die heutige Zeit und das Medium Real-Life transferiert habe.

Für die Umgebung habe ich einen Bar-/ Loungecharakter gewählt, der mündliche Dialoge zusätzlich zu den Kommunikationsmodellen in der Community unterstützt. Die Modelle erscheinen in Form von softwareunterstützen Tools, wie PDAs, Terminals und Projektionen. So können Diskussionen beispielsweise protokolliert oder mehrere Gesprächsrunden audio-visuell verbunden werden.

Zusammenfassend kann man sagen, dass das "Sprich mit..." eine Plattform zum Austausch von Gedanken darstellt, die alternativ mit ihrem Platz im Real-Life zur Online-Foren-Welt steht.

KünstlerInnen / AutorInnen

  • Roman Pretot, Student, Hochschule Mannheim

Entstehung

Deutschland, 2005

Eingabe des Beitrags

Roman Pretot, 15.01.2006
roman@pretot-design.de [link 02]

Kategorie

  • Bildung und Lernen

Schlagworte

  • Themen:
    • Community
  • Formate:
    • interaktiv
  • Technik:
    • Flash

Ergänzungen zur Schlagwortliste

  • Face-to-Face-Dialoge |
  • Real-Life

Inhalt

  • › Zusammenfassung der Real-Life-Community "Sprich mit..." [PDF | 408 KB ] [link 03]
  • › Screenshot des User-Interfaces des Intranet-Forums im "Spricht mit..." [JPEG | 48 KB ] [link 04]
  • › In den Gesprächszellen können Protokolle erstellt und Video-Konferenzen abgehalten werden. [JPEG | 89 KB ] [link 05]
  • › Eine Gesprächszelle ist Rückzugsort für Interessengruppen. [JPEG | 67 KB ] [link 06]
  • › Online-Forum ist Alternative zu Face-to-Face-Gesprächen. [JPEG | 70 KB ] [link 07]
  • › Screenshot des User-Interfaces des kommunikationsfördenden Palms im "Spricht mit..." [JPEG | 70 KB ] [link 08]
  • › Screenshot des User-Interfaces des kommunikationsfördenden Palms im "Spricht mit..." [JPEG | 70 KB ] [link 09]
  • › 3D-Flug durch den Raum des "Sprich mit..." (ca. 8mb) [8 MB ] [link 10]
  • › 3D-Flug durch den Raum des "Sprich mit..." (ca. 2,5mb) [2 MB ] [link 11]
  • › Überblick über die Real-Life-Community [JPEG | 54 KB ] [link 12]

Inhaltliche Beschreibung

"Sprich mit..." ist der Name einer fiktiven Real-Life-Community, für die ich im Rahmen meiner Diplomarbeit Kommunikationsmodelle und ein Raumdesign konzipiert habe.
Wie das Wort Real-Life schon beschreibt, handelt es sich nicht um ein Online-Projekt, sondern eben um eine Community, die ihren Platz in einer realen Umgebung, einer Bar oder Lounge, findet. Im Gegensatz zu Online-Communities soll im "Sprich mit..." die Hauptkommunikation auf dem gesprochenen Wort basieren. Um das zu erreichen, habe ich mehrere Kommunikationsmöglichkeiten entworfen, zwischen denen die Teilnehmer an der Community wählen können.

Bevor ich jedoch ins Detail gehe, möchte ich kurz vorab erläutern, wie es zu der Idee einer Real-Life-Community kam. Unser heutiger Alltag besteht mehr oder minder aus digital übermittelter Kommunikation. Unser Handy ist ein ständiger Wegbegleiter, wir tauschen uns mit einer Vielzahl von Menschen in zahlreichen Foren, Chats und Blogs aus oder schreiben Emails anstatt zum Briefpapier zu greifen. Sicherlich hat die Technik uns viele Erleichterung und andere Vorteile beschert, doch stellte sich mir eben auch die Frage nach den Problemen, welche beispielsweise die Online-Kommunikation mit sich gebracht hat. In meiner Arbeit habe deshalb recherchiert, wo die Hintergründe von Schwierigkeiten in der Kommunikation via Internet liegen.

Aus den Ergebnissen meiner Recherchen entstanden Kommunikationsmodelle, die die Basis für die Kommunikationsformen in der Real-Life-Community waren. Wie bereits angesprochen, soll die Hauptkommunikation unter den Teilnehmern face-to-face, also sprechsprachlich ablaufen. Um dies zu fördern, setze ich unter anderem zur Kommunikationsförderung Palms ein. Mit diesen können sich Teilnehmer im der Community über aktuelle und vergangen Gesprächsthemen informieren und neue erstellen, Gesprächspartner suchen oder sich mittels einer Umgebungskarte umsehen. Beispielsweise können Personen in der Community-Umgebung geortet werden, die z.B. gleiche Interessen haben oder zum eigenen Freundeskreis gehören. Die Ortung im "Sprich mit..." funktioniert dank RFID-Sendern und -Empfängern (Radio-Frequence-Identification), die in die MemberCards der Teilnehmer integriert sind. Erblickt der Benutzer ein Thema, das ihn interessiert, kann er eine Nachricht an die Gesprächsrunde senden und dann ggf. an der Runde teilnehmen. Dazu muss er jedoch den Ort der Diskussion aufsuchen. Das kann zum einen eine Gesprächszelle sein oder auch das Intranetforum, zudem ich später noch komme.

Zunächst aber die Gesprächszellen: Hat sich eine Interessengruppe gebildet, kann sie eine der sog. Gesprächszellen in der Community aufsuchen. Die Zellen sind Iglu-förmige Gebilde und bieten Platz für bis zu acht Personen. Sie fungieren als Rückzugsort und bieten Features wie das Protokollieren der Gespräche und eine Video-Konferenz-Schaltung. Die Zellen sind nach außen abgeschlossene Systeme, sodass Diskussionen in Ruhe geführt werden können. Möchte jemand von an der Runde teilnehmen, muss er zuvor eine Anfrage senden. Mit der Option, Gespräche zu protokollieren, schaffe ich die Möglichkeit, Inhalte festzuhalten, sodass Themen jederzeit wieder aufgenommen oder nachgelesen werden können. Sind zudem mehr als 8 Personen an dem selben Thema interessiert, können einzelne Zellen audio-visuell vernetzt werden.

Alternative zu den Gesprächszellen, gibt es die Option, sich via Intranet-Forum in der Community auszutauschen. Mit der schriftlichen Form der Kommunikation biete ich Raum für Menschen, die Online-Kommunikation favorisieren und versuche zugleich, diese Zielgruppe in die Real-Life-Community und ihre Face-to-Face-Gespräche zu integrieren. So besteht jederzeit für sie die Möglichkeit, ein Online-Gespräch in ein Vis-à-vis-Gespräch zu transferieren. Zudem kann nur derjenige an dem Forum teilnehmen, der auch im "Sprich mit..." sitzt. Somit schaffe ich zusätzlich zur Verbindung mittels Software eine räumliche Integration und hole Digitales in einen realen Raum.

Ich denke, dass das Prinzip der Real-Life-Community in unserer heutigen Zeit immens wichtig ist, um darauf hinzuweisen, dass reale Gespräche nach wie vor sehr wichtig sind und uns ein Stück Menschlichkeit sichern.

Technik

Technische Beschreibung

Die kommunikationsfördernden Software-Tools basieren zur Zeit noch auf reinen Dummies, die ich in Flash erstellt habe. Da es sich um ein noch-fiktives und vor allem theoriebasiertes Projekt handelt, sind auch sonst keinen weiteren Umsetzungen vorhanden.

Hardware / Software

PC-Terminals, Beamer-Projektionen, RFID-Systeme, PDA-Systeme

Kontext

Hochschule / Fachbereich

Hochschule Mannheim
Design

URL der Hochschule

» http://www.gestaltung.hs-mannheim.de [link 13]

Betreuer des Projekts

Prof. Dipl. Phys. Dipl. Des. Hartmut Wöhlbier

Kommentar des Betreuers

Die Diplomarbeit von Roman Pretot zeigt, wie Kommunikationsabläufe in Chats, Foren und Systeme zur Collaboration sich in die Realität zurückführen lassen. Natürlich bilden die Umgebungen, mit denen im Internet kommuniziert wird, die gleichen Bedürfnisse und Anforderungen ab, die schon immer, auch ohne elektronische Medien, bestanden. Mit dem Wissen über die Organisation und Entwicklung der Gesellschaften im immateriellen, technisch geprägten virtuellen Raum entstehen neue Anhaltspunkte, die Kommunikation im realen Zusammentreffen von Menschen zu rationalisieren und angenehmer zu gestalten. Ein hoher technischer Standard mit vielfältigsten Kanälen wie etwa PDAs, Terminals und Großbildschirmen wird benutzt um die Face-to-Face Kommunikation zu initiieren und zu begleiten.

Es wird der Weg von der Online-Community zur elektronisch unterstützten Kommunikationsumgebung im realen Raum mit direktem Gegenüber beschrieben, der in einem technisch orientierten, geselligen Raumkonzept mündet.

Seminar / Kurzbeschreibung

Diplomarbeit

Zuordnung Forschungsbereich

Die biologische Evolution des Menschen ist subjektiv zum Stillstand gekommen. Der evolutionäre Prozess ist an die Technik delegiert worden. Die Fenster in diese Welt sind die Bildschirme und Displays, vor denen wir sitzen, um an diesen Prozessen zu partizipieren und um diese steuern zu können.

Es eröffnet sich uns eine neue Welt, die dadurch charakterisiert ist, dass dort Wirkungen in spezifischer Weise erzeugt werden, nämlich nicht mehr energetisch-materiell, sondern durch Unterschiede, d.h. durch Information. Es ist eine Welt, die sich um Informations- und Kommunikationsprozesse dreht, die im Gegensatz zu der rundfunkartigen Abfertigung eines passiven Publikums, Menschen mit Menschen verknüpft. Statt Einbahnstraßen gibt es Gegenverkehr, Wiederspruch und Ermutigung.
Welche Rolle, welche Möglichkeiten und welche Verpflichtungen Design in dieser Welt hat, ist Gegenstand des Instituts für Interaktive Medien an der Hochschule Mannheim..

  • › digital sparks 2006 [link 14]

» http://www.diplom.pretot-design.de [link 15]

  • › Zusammenfassung der Real-Life-Community "Sprich mit..." [PDF | 408 KB ] [link 16]
  • › Screenshot des User-Interfaces des Intranet-Forums im "Spricht mit..." [JPEG | 48 KB ] [link 17]
  • › In den Gesprächszellen können Protokolle erstellt und Video-Konferenzen abgehalten werden. [JPEG | 89 KB ] [link 18]
  • › Eine Gesprächszelle ist Rückzugsort für Interessengruppen. [JPEG | 67 KB ] [link 19]
  • › Online-Forum ist Alternative zu Face-to-Face-Gesprächen. [JPEG | 70 KB ] [link 20]
  • › Screenshot des User-Interfaces des kommunikationsfördenden Palms im "Spricht mit..." [JPEG | 70 KB ] [link 21]
  • › Screenshot des User-Interfaces des kommunikationsfördenden Palms im "Spricht mit..." [JPEG | 70 KB ] [link 22]
  • › 3D-Flug durch den Raum des "Sprich mit..." (ca. 8mb) [8 MB ] [link 23]
  • › 3D-Flug durch den Raum des "Sprich mit..." (ca. 2,5mb) [2 MB ] [link 24]
  • › Überblick über die Real-Life-Community [JPEG | 54 KB ] [link 25]