Stefanie Grüner, Astrid Müller

Schaukelade - macht glücklich

Eine interaktive Installation mit einer Schaukel.

Nominiert für den
Digital Sparks Award 2006

Schaukelade - macht glücklich

Schaukelade - macht glücklich

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Inhaltliche Beschreibung

Das Projekt "Schaukelade" ist eine interaktive Installation, die im Rahmen einer Diplomarbeit im Sommersemester 2005 an der Fachhochschule Augsburg entstanden ist.

Grundidee
Diese Schaukel verschafft ein süßes Glück. Mit Leichtigkeit wird der Schaukelnde in ein audio-visuelles Abenteuer durch Raum und Zeit getragen Das Schaukeln, so erinnern wir uns an Kindheitstage, verschafft einen Moment zwischen Himmel und Erde. Ein wiegendes Hin und Her schenkt Geborgenheit, ein abenteuerliches Höher, Weiter befl ügelt uns. Die Ausschüttung von Glückshormonen ist bei der Schaukelbewegung im selben Maße garantiert wie bei dem Genuss von Schokolade. Wir wollen mit der Installation diesen Glücksmoment verstärken und eine Bilderreise ermöglichen, die alle Sinne anspricht.

Motivation
Schaukelade schafft einen modularen Erlebnisraum. Eine Installation bietet die Möglichkeit, mehrere Sinne anzusprechen und somit den Benutzer voll und ganz in die Arbeit zu integrieren.

Interface
Besonderheit dieser Installation ist das Interface, die Schaukel. Grundüberlegungen bei der Auswahl des Interfaces war vor allem die allgemeine Bekanntheit und Beliebtheit der Schaukel, aber auch die intensive körperliche Betätigung. Durch die Verwendung der Schaukel, eines einfachen Spielgerätes, wollen wir die Angst des Benutzers, eine multimediale Installation zu benutzen, brechen.

Umsetzung
Der Besucher betritt einen Raum, in dem sich eine Schaukel befindet. Auf der Wand vor der Schaukel ist ein Großstadtausschnitt zu sehen. Wagt sich der Besucher auf die Schaukel, steuert er durch seine Bewegung die ihn umgebende Bilder- und Audiowelt. Sein Schatten in der Projektion rückt ihn visuell in das Zentrum des Geschehens. Die Bilder passen sich in Geschwindigkeit, Rhythmik und Anmutung an das zeitliche und physikalische Schaukelverhalten an. Jeder Besucher erlebt sein individuelles Abenteuer, indem er seinen Höhenflug über Häuser, Wiesen, Wälder und Berglandschaften lenkt.

Was passiert in der Installation?
Das Faszinierende für den Besucher ist die Beobachtung der direkten Auswirkung seines Handelns auf das Bildgeschehen. Schaukelt er vorwärts, so bewegt sich das Bild himmelwärts, schaukelt er rückwärts, so fährt der Bildausschnitt nach unten. Der Winkel der Schaukelauslenkung wird also gemessen und auf die Bildposition übertragen.

Durch das vertikale Verschieben der Bilder, synchron zur realen Pendelbewegung, wird der natürliche, beim Schaukeln automatisch erzeugte Perspektivenwechsel durch den projizierten Bildausschnitt verstärkt. Je höher die Auslenkung der Schaukel, desto weiter bewegt sich der Bildausschnitt vom Bildmittelpunkt, also nach oben/unten Schaukelt der Benutzer nur leicht vor und zurück, so bleibt er immer im gleichen Bild. Sobald die Auslenkung stärker wird, gelangt der Besucher in ein neues Level, welches einem neuen Bild mit einer anderen Perspektive entspricht. Er bekommt den Eindruck, sich vertikal immer mehr vom Boden „wegzuschaukeln“. Dieses Davonfliegen gipfelt, wenn der Besucher über längere Zeit intensiv schaukelt, in einem Wolkenflug.