Thorsten Möhrmann

Shadows

Playing with the Human Shadow

Nominiert für den
Digital Sparks Award 2006

Installation Shadows

Installation Shadows

Technische Beschreibung

Technische Umsetzung:

Die technische Umsetzung erfolgt mit der Software Max/MSP und Jitter sowie einer Erweiterung dieser namens cv.jit. Diese erweitert die Max/MSP Befehlssätze um weitere für motiontracking.

Personen im Raum werden als Blobs behandelt, d.h. jeder Person wird beim Eintreten in das Areal eine Farbe zugeordnet, die sie als einmalig kennzeichnet. Mit Hilfe des findbounds Objektes kann man jetzt die Start-x/y Koordinaten eines Blobs erhalten. Auf diese Blobs werden nach dem Prinzip der Lukaskanade (Struktur) Trackingpoints per Zufall aufgesetzt um das jeweilige Muster in Bewegung zu tracken. Überschneiden sich 2 Blobs werden sie zu einem, d.h. sie erhalten dieselbe Farbe.

Wenn der Patch nur noch einen bzw. zwei Blobs erkennt /je nachdem ob sich 2 oder 3 Personen in der Installation befinden) muss ein Zusammenstoss erfolgt sein. Die x/y Koordinaten werden dabei ständig an ein Gate geschickt. Dieses öffnet sich im Falle eines Zusammenstoßes (nur noch 2 bzw 1 Blob(s) vorhanden) und schickt die momentanen Koordinaten an einen Teil des Patches der berechnet, welche Blobs an welchen Koordinaten zusammengestoßen sind.

a/x und bx sowie a/y und b/y etc. für die Distanz, davon der Absolutwert damit ein positives Ergebnis erreicht wird. Somit ist die Entfernung zweier Blobs a quadrat+b quadrat=c quadrat. Davon ergibt die Quadratwurzel die Pixelentfernung zweier Blobs. Danach wird ausgesucht welche Blobs die kleinste Pixelentfernung haben, und es steht somit fest, welche kollidiert sind. Jetzt werden die x/y Koordinaten der beiden kollidierten Blobs in eine Liste gepackt und an den Soundpart des Patches geschickt, wo sie wieder entpackt werden und als Parameter für Delays und Ringmodulation verwendet werden.

Der Sound:
Der Soundpart besteht aus 2 Waveplayern (2 Synthesizern) die per Zufall ein Stück einer Wellenform in zufälliger Länge und Frequenz abspielen. Diese ändern sich jeweils bei einem Zusammenstoss. Pro Synth entsteht ein unterschiedlicher Sound. Der so entstandene Klang wird pro Synth durch 4 bzw 5 verschaltete Delays geführt. Beim ersten Synth sind es 5 die jeweils zufällige delaywerte erhalten, der zweite Synth erhält für die 4 verschalteten delays jeweils die x/y Koordinaten der beiden zusammengestossenen Blobs.

Das so entstandene Signal wird jetzt gefiltert:

Der Lowpassfilter:
In einem lcd-Objekt wird sodann mit den Koordinaten der Kollision eine Linie gezeichnet, diese Werte werden dann einmal mit mit 60 multipliziert und einmal auf 1 gerundet und an das Cutoff (die Frequenz ab welcher das Signal vermindert/abgeschnitten wird) und die Resonanz (Betonung um die Cuttoff Frequenz herum = elektronischer Klang entsteht) eines lores Objekts geschickt, somit entsteht ein Lowpassfilter der sich durch die sich ändernden Werte ständig moduliert.

Das entstandene neue Signal wird nun an einen Ringmodulator geschickt (pro Synth separat): D.h. das von den Synths erzeugte, delayte und dem Lowpassfilter gefilterte Signal wird mit einem zweiten Signal des originalen, unveränderten Sounds (der Synths), frequenzmoduliert (d.h. Der originale Trägersound wird mit dem veränderten gefilterten und ringmodulierten moduliert, aufaddiert), somit wird der Klang metallischer und komplexer.

Am Ende werden beide Sounds addiert und ausgegegeben. Durch das Zusammensetzen der Sounds beider Synths wird nocheinmal verdeutlicht, dass die Schatten kollidiert sind. Respektive steht Synth1 für Schatten1 und Synth2 für Schatten2. Passiert kein Zusammenstoß, bleiben die zuvor entstandenen Sounds in einer Art Ruheposition und ändern sich nicht.

Hardware / Software

Technikliste Shadows

Kontakt: kazooo@gmx.net

Räumliche Erforderlichkeiten:
- völlig abgedunkelter Raum etwa 100-120qm / innerhalb dessen eine Bühnenfläche von 8x8=64qm
- erforderliche Raumhöhe 7 Meter
- idealerweise besitzt der Raum eine weiße Bodenfläche, falls diese nicht vorhanden ist, ist ein weißer Bodenbelag notwendig z.B. PVC. Gestänge an der Decke um die Lampen auszurichten, d.h Hängepunkte für die MAC Lampen etwa 2 Meter entfernt der äußeren Ecke des Raumes, sollten justiert werden können um die Lampen auf die Bühne abstimmen zu können.
- 4 Aufhängepunkte für die Lautsprecher an den äußeren Ecken des Raumes, diese müssen höhenverstellbar sein.

Materialliste:
- weißer Bodenbelag 8x8=64qm, falls kein Raum mit weisser Bodenfläche zur Verfügung steht, Bodenfläche sollte matt und nicht zu sehr glänzend sein!
- Leinwand 8x6 Meter und Aufhängung dafür am Raumende, höhenverstellbar
- Evtl. doppelseitiges Klebeband um den Bodenbelag fixieren zu können

Technikliste:
- Beamer mit mindestens 2500 ANSI-Lumen
- 2x MAC-600 Lampen samt Aufhängungen passend zum Gestänge an der Decke
- Kamera mit Analog- und Videoausgang (BNC), die Kamera benötigt eine manuelle Blende und einen manuellen weißabgleich, das Objektiv muss so beschaffen sein, das aus 7 Metern Höhe die gesamte Bühnenfläche mit 64qm einsehbar ist. Im Zweifelsfall, zusätzlich eine 2. Kamera (DV) mit Analog-Video Eingang.
- Konverter Analogvideo auf DV-Firewire
- BNC Kabel, Länge 25 Meter
- 1 Firewirekabel - klein auf klein (4 auf 4)
- 1 Firewirekabel - groß auf klein (7 auf 4)
- für den Beamer zum Rechner ein VGA Kabel, Länge etwa 40 Meter
- Windows PC (mit Betriebssystem Windows XP) mit 3Ghz Leistung, 1 Gig Ram, Firewire Eingang, Grafikarte mit: S-Video Ausgang, VGA Ausgang,Twinview Möglichkeit; Soundkarte mit geringer Latenz [1.5ms] und cinch Ein- und Ausgängen [4])
- Monitor 19“ oder 21“
- 4 Lautsprecher mit einer Leistung die ausreichend ist den Raum in angemessener Lautstärke zu beschallen, 2, besser 4 Subwoofer, dazu passende Kabel (Länge etwa 40 Meter und evtl. Adapter dieser auf Cinch, dazu 4 passende Cinch Kabel sowie weitere für die Subwoofer)
- Stromanschlüsse in ausreichender Anzahl für die benötigte Technik
- Verlängerungskabel in ausreichender Anzahl und Länge, sowie Mehrfachstecker

Software
- Cycling 74, Max/MSP, Jitter
- Cv.jit
- Winvdig

Personal:
- Technische Begleitung: Lichttechniker der Hfg Karlsruhe