Lasse Scherffig


EyeVisionBot

Ein System zur blickbasierten Bildersuche und dessen medientheoretische Reflektion.


EyeVisionBot im Medienmuseum des ZKM [link 01]

EyeVisionBot im Medienmuseum des ZKM

Kontext

Hochschule / Fachbereich

Universität Bremen
Informatik

URL der Hochschule

» http://www.uni-bremen.de [link 02]

Betreuer des Projekts

Prof. Dr. Frieder Nake

Kommentar des Betreuers

Die Einreichung von Lasse Scherffig kommt aus seiner Master-Thesis zum M.Sc. in Digital Media, einem internationalen Studiengang der Universität Bremen. Die Thesis hat den Titel "It’s in your eyes. Gaze based image retrieval in context". Die Arbeit wurde am ZKM angefertigt, ich habe sie aus Bremen betreut. Im Kern ist sie eine Software-Entwicklung, die zu einer interaktiven Installation am ZKM geführt hat. Die Installation ist dort zu besichtigen. Die Arbeit wurde unter die Publikationen des ZKM aufgenommen.

Das Werk ist zwischen Kunst und wissenschaftlichem Experiment anzusiedeln. Dem Betrachter wird in großer Projektion ein Feld mit Bildmaterial angeboten. Seine Blickrichtung wird automatisch verfolgt und je nachdem, auf welches Bild er den Blick innerhalb des Feldes konzentriert, wird der dortige Bildinhalt als Anzeichen seines aktuellen Interesses gedeutet. Aus einer Bilddatenbank werden weitere Bilder geholt und angeboten, die dem durch Blick definierten In halt nahe stehen. Hieraus erklärt sich der Titel, dass es nämlich um Bildaufsuchen geht, diese Suche aber durch den ikonisch gerichteten Blick, nicht durch den symbolisch orientierten Fingeranschlag geleitet wird.

Die Arbeit zeichnet sich dadurch aus, dass sie künstlerische, informatische und interaktive Fragestellungen aufgreift. Scherffig stellt sich ihnen und schreibt in essayistischer Form und um Knappheit bemüht einen Text, der aus dem Rahmen gewöhnlich zu erwartender Theses deutlich hervortritt: durch die besondere Thematik, durch die Art der Interaktion (fern vom Desktop), durch den Schreibstil. Über diesen Komponenten, oder sie verbindend, weist die Arbeit ein hohes Maß an kreativer Intelligenz auf.

Anders als in typischen Informatik-Arbeiten ist Scherffig sich der weiteren Zusammenhänge seines Themas wohl bewusst. Er nimmt sie auf und reflektiert das Geschehen in einem sicheren Stil. Eine Arbeit,die aus meiner Sicht, die hervorragenden Fähigkeiten des Autors dokumentiert. In die aktuelle Debatte um Interaktionsmöglichkeiten jenseits der erfolgreichen Bürowelt-Metapher wirft Lasse Scherffig einen wichtigen Gesichtspunkt ein.

Seminar / Kurzbeschreibung

Lasse Scherffig reicht aus seiner Master’s Thesis heraus ein. Zum Abschluss ihres Studium der Digital Media müssen unsere Studierenden eine solche Thesis erarbeiten. Sie haben dafür 6 Monate Zeit. Während dieser Zeit werden sie von einem Hochschullehrer betreut. In diesem Fall gab es zwei Betreuer, den unmittelbar tätigen Dr. Diebner am ZKM und mich in Bremen. Die Arbeit schließt ab mit zwei unabhängigen Gutachten und einem Kolloquium, in dem der Kandidat die Arbeit vorstellt und verteidigt. Der Charakter der Arbeit ist also recht selbständig bei kritischer Begleitung.

Zuordnung Forschungsbereich

Interaktions-Design, Image Retrieval

  • › digital sparks 2006 [link 03]
  • › It's in Your Eyes. Gaze Based Image Retrieval in Context. [2 MB ] [link 04]
  • › EyeVisionBot: Hard- und Softwarekomponenten [24 KB ] [link 05]