Johanna Conrad, Florian Zöllner


Echosphere

Wer überwacht wen?


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Technik

Technische Beschreibung

Gespielt wird mit tragbaren Geräten. Die für das Spiel benötigten Daten werden über ein Mobilfunknetz versendet. Der gesamte vom Netz abgedeckte Bereich wird dabei zum Spielfeld. Dafür ist es notwendig, die Standorte der Spieler während des Spieles zu orten. Dies geschieht am einfachsten durch eine in das Mobiltelefon eingebaute Technik oder ein im Mobilfunknetz verfügbares System. Beispiele hierfür sind A-GPS Systeme, oder auch die Ortung über Berechnungen aus Signallaufzeiten zwischen Mobiltelefonen und Sendern.
Die Spielsoftware wird über entsprechende Dienste direkt auf das Handy heruntergeladen oder über das Internet gedownloadet und dann auf das Gerät übertragen. Auch die direkte Weitergabe von Gerät zu Gerät ist möglich. Eine unkomplizierte Möglichkeit an die Software zu gelangen ist das Verschicken einer SMS auf die man dann als Antwort die passenden Downloadadressen erhält.
Über die Nutzer von Mobiltelefonen werden persönliche Daten gespeichert, unter anderem deren Aufenthaltsorte in Form von Informationen, über welche Antennenanlagen die Mobiltelefone mit dem Mobilfunknetz kommunizieren. Unser Ziel ist es, bei der Umsetzung des Spieles nur ein Minimum an persönlichen Daten für möglichst kurze Zeit zu speichern, damit durch die Teilnahme an Echosphere keine Bewegungsprofile erstellt werden können. Dies geschieht indem die Positionsdaten auf den jeweiligen Spielgeräten berechnet und von persönlichen Daten wie Name, Telefonnummer oder Gerätenummer getrennt werden. Der Spieler meldet sich anonym durch eine frei gewählte Namen- und Passwortkombination zum Spiel an. Eine Bezahlung der für das Spiel nötigen Datenübertragungen könnte über den Kauf von Ladekarten für einzelne Spielrunden geschehen.

Hardware / Software

Um Echosphere umzusetzen, benötigt man mobile Geräte, die über ein im ganzen Spielgebiet vorhandenes Funknetzwerk permanent Daten mit einem Spielserver austauschen können. Solche Geräte sind zum Beispiel Mobiltelefone, tragbare Spielkonsolen oder PDAs. Um möglichst viele Spieler zu erreichen, sollte die Spielsoftware plattformunabhängig funktionieren, zum Beispiel durch Technologien wie Java oder Flash. Die Gestaltung des Spieles ist darauf ausgelegt, auch auf kleinen Bildschirmgrößen und bei wechselnden Lichtverhältnissen unterwegs leicht bedienbar zu sein. Spielereignisse werden akustisch signalisiert, damit die Spieler nicht permanent auf das Display sehen müssen. Im Netzwerk und an den Geräten wird ein System benötigt, um die Positionen der Spieler auch innerhalb der einzelnen Funkzellen zu orten.

Kontext

Hochschule / Fachbereich

Muthesius Kunsthochschule
Digitale Medien/ Intermedia

URL der Hochschule

» http://www.muthesius-kunsthochschule.de [link 02]

Betreuer des Projekts

Tom Duscher

Kommentar des Betreuers

Die Entwicklung der mobilen Kommunikationstechnologie schreitet in atemberaubender Geschwindigkeit voran. Der heutige Mensch ist unterwegs, bewegt sich nomadenhaft in einer globalisierten Welt. Ortungs- und Orientierungshilfen werden zwangsläufig notwendig, je weiter virtuelle Informationsstrukturen in die reale Welt vordringen. Das Projekt "Echosphere" greift diese Entwicklung auf und zeigt mit einer standortbasierten Simulation die durchaus bedenklichen Konsequenzen von Ubiquitous Computing auf.
Die Durchdringung von privater Sphäre und öffentlichen Raum thematisieren Florian Zöllner und Johanna Conrad geschickter Weise in Form eines standortbasierten Games und vermeiden so ein allzu bedrohliches Überwachungs-Szenario, ohne jedoch die Brisanz der Problematik zu verharmlosen. "Echosphere" schafft einen Raum der Reflexion über die Schattenseiten der technologisierten Umwelt.
Die beiden Absolventen haben sich intensiv mit den didaktischen Konzepten von Spielen auseinandergesetzt und ein komplexes Gameplay entwickelt, das gekonnt mit den Reizen und den Gefahren von standortbasierten Applikationen spielt. Das Konzept ist so ausgereift, dass zur Realisierung des Spiels eigentlich nur noch die technischen Rahmenbedingungen geschaffen werden müssten und der richtige Partner im Mobilfunk-Sektor gefunden werden müsste. Ich kann den beiden nur wünschen, dass dies zum Beispiel im Rahmen dieses Wettbewerbs gelingen möge.

Seminar / Kurzbeschreibung

Die Diplomarbeit entstand im Studienschwerpunkt Digitale Medien/Intermedia (DM/I), der im Zentrum für Medien der Muthesius Kunsthochschule angesiedelt ist. DM/I setzt sich mit der Entwicklung medialer Informations- und Kommunikationssysteme auseinander und erforscht an den Grenzbereichen zwischen Kunst, Design und Architektur intermediale Konzepte.

Zuordnung Forschungsbereich

Mixed Reality, Ubiquitous Computing, Game Based Interface, Location Based Gaming

  • › digital sparks 2006 [link 03]

» http://www.echosphere.info [link 04]

  • › Diplomdokumentation [PDF | 1 MB ] [link 05]
  • › Kreidemarkierung im Spiel [JPEG | 412 KB ] [link 06]
  • › Kontakt zu VOID [JPEG | 192 KB ] [link 07]
  • › Projekttrailer [8 MB ] [link 08]
  • › Überwachungssituation zwischen zwei Spielern [JPEG | 245 KB ] [link 09]
  • › Screenshots aus Echosphere [JPEG | 234 KB ] [link 10]
  • › Plakat [PDF | 607 KB ] [link 11]