Ralf Baecker

NOWHERE

Datenfräsmaschine

Nominee of the digital sparks award 2006

Installationsansicht

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University / department

Kunsthochschule für Medien
Audiovisuelle Medien

University URL

» http://www.khm.de

Project supervisor

Prof. Georg Trogemann

Supervisor commentary

In "NOWHERE" generiert die Gemeinschaft der Suchenden durch ihre Anfragen an die Suchmaschine MetaGer eine kollaborative Skulptur. Die sonst flüchtigen und unsichtbaren Vorgänge des Suchens im Netz werden hier auf einer ca. 1 qm großen Fläche zusammengeführt um sich gemeinsam und dauerhaft in das Material einzuschreiben. Die Suchanfragen der Benutzer bestimmen als Steuerinformation nicht nur das Aussehen der sich langsam herausbildenden Landschaft, sie sind gleichzeitig die Antriebsenergie für die Maschine und die Dichte der Anfragen bestimmt deren Arbeitsrhythmus. Über einen Zeitraum von bis zu 3 Wochen entsteht auf diese Weise ein einzigartiges Relief.

Die komplette Apparatur wie auch die Programmierung wurden vollständig von Ralf Baecker entwickelt. Neben künstlerisch/ästhetischen Fragen waren eine Reihe komplizierter mathematischer, algorithmischer, programmiertechnischer und mechanischer Fragen zu lösen.

Course abstract

Expanded Arts (zusammen mit Valie Export)
Das Seminar bietet ein Diskussionsforum mit intensiver Auseinandersetzung über die aktuellen und in der Planung befindlichen künstlerischen Arbeiten der StudentInnen. Darüber hinaus werden historische Beispiele aus der Medienkunst und aktuelle theoretische Strömungen vorgestellt, die für medienorientierte künstlerische Projekte relevant sind. Intermediale Projekte auf der Basis von Video, Computer, Fotografie, Film und Sound werden unter eingehender Betrachtung individueller, gestalterischer Ansätze ausgearbeitet. Bei der Besprechung der Projekte steht das Selbstverständnis der studentischen Generation im Vordergrund. Dabei wird eine Selbstreflexion der Positionierung innerhalb eindeutig kodierter medialer Ausdrucksformen angeregt. Fragen zur gesellschaftlichen Relevanz künstlerischer Positionierung stehen im Zentrum von Recherchen, Experimenten und theoretischen Exkursen.

Relation to the research area

Der Schnelllebigkeit der Medientechnik und den Zufallsbewegungen des Kunstbetriebs wird in der experimentellen Informatik eine Persistenz des Hinterfragens entgegengestellt. Es geht dabei nicht länger darum, die Pro- und Contra-Debatten um die Verwendung und Bedeutung von Technologien fortzuführen, sondern die neuen Informations- und Kommunikationstechnologien als kulturelles Faktum zu begreifen und von hier ausgehend ihr Potential und die gesellschaftliche Relevanz auszuloten. Der Computer wird in diesem Prozess nicht als bloßes Werkzeug begriffen, sondern als materialisierte Projektion von Wesensmerkmalen des Menschen – als Spiegel unserer selbst – und Programme als implementierte Theorien und als Mittel des subjektiven, individuellen Ausdrucks. Hieraus folgen Arbeitsansätze, die sowohl die Denkmodelle der Informatik, ihrer Geschichte und aktuellen Ausprägung in der Kunst berücksichtigen, als auch künstlerisch praktische Erkundungsgänge ins Feld der Technologien, der Algorithmen und Interfaces ermöglichen.