Markus  Schega


Römer in Berlin - Webseiten faken

Eine Unterrichtseinheit für die Jahrgangstufe 6 im Rahmen des Projektes: "Kinder machen Kunst mit Medien"


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Webseiten faken

Inhalt

Inhaltliche Beschreibung

Die Lerngruppe:
14 SchülerInnen aus drei Klassen der Jahrgangsstufe 6 sind mit diesem Projekt befasst. Es nehmen auch Kinder mit den Markierungen "behindert" und "nicht deutscher Herkunft" teil. In den Produkten von Medienprojekten werden die Beeinträchtigungen der Beteiligten oft nicht mehr sichtbar. Meist handelt es sich um Arbeiten, die im Team hergestellt werden, da helfen sich die Kinder gegenseitig, jeder bringt seine Kompetenzen ein. Außerdem können digitale Produkte nachbearbeitet, Arbeitsschritte wiederholt und korrigiert werden.

ARBEITSPROZESSE

Die Idee entsteht:
Nachdem Kurzreferate über das Thema "Römer" gehalten worden sind, die sich auf Internetquellen beziehen, stellt der Lehrer die Frage: "Glaubt ihr das alles, was ihr im Internet findet?" - "Wieso? Kann man sich darauf nicht verlassen?" antworteten die SchülerInnen.
Nun wird über Kriterien der Glaubwürdigkeit gesprochen. Im weiteren Gespräch bringt der Lehrer die Idee ein, bewusst falsche Informationen ins Netz zu stellen, d.h. Internetseiten zu faken (» fake= gewollte Falschmeldung).
Die SchülerInnen reagieren darauf ambivalent: einerseits sind sie sehr kritisch und wollen auf keinen Fall lügen, andererseits haben sie große Lust darauf, dem Vorschlag zu folgen. Der Lehrende weist auf die Impressumspflicht hin und stellt klar, dass ihm die Verantwortung obliegt.

Fakes produzieren:
Die Frage, der die SchülerInnen nachgehen sollen, ist: "Was sieht denn so aus, als ob es irgendwie von den Römern gemacht sein könnte?" Im weiteren Gespräch entstehen schnell viele Ideen: Auf dem Schulhof gibt es unterschiedlich alte Mauern, im Görlitzer Park unweit der Schule existieren die Ruinen einer alten Bahnunterführung. Manche Kinder wollen mit Geschichtsbüchern arbeiten, sich eng an den dort beschriebenen historischen Fakten anlehnen und diese verschieben und verändern. Abwechselnd verlassen die SchülerInnen mit der Digitalkamera den PC-Raum und kommen mit interessanten Fotos zurück.

Reflexion:
Am Ende des ersten Projekttages werden alle entstandenen Webseiten ausgedruckt und an eine Wand geheftet. Die Arbeitsgruppe nimmt sich 15 Minuten Zeit, die Ergebnisse zu begutachten und über Unterschiede zwischen den verschiedenen Präsentationsmedien zu reflektieren: Die Bilder an der Wand verschaffen einen guten Überblick über alle entstandenen Arbeiten; auf die Webseiten muss man zwar erst klicken, kann aber non linear lesen, während das Buch eher ein lineares Lesen provoziert.

Präsentation der Webseiten:
Am zweiten Projekttag, eine Woche später, geht die Arbeit weiter und muss fertig werden. Am Ende des Tages können einige nur angefangene Seiten nicht berücksichtigt werden. Die Webseiten werden in einen Unterordner der Schulhomepage hochgeladen und können kurz danach im Internet besichtigt werden. Schließlich werden Verabredungen für die Präsentation getroffen: Jeder soll kurz etwas zu seiner Seite sagen, während sie per Beamer (anker auf technik) präsentiert wird.


DIE PRÄSENTATION
Am Ende treffen sich alle 70 SchülerInnen der 6. Klassen in der Schulaula. Sie werden von 5 LehrerInnen begleitet, die behinderten Kinder haben BetreuerInnen. Alle Arbeitsgruppen präsentieren ihre Ergebnisse. Die entstandene Website wird riesengroß an die Aularückwand gebeamt, ein Mikrofon unterstützt die Kinder bei der Moderation. Das Sprechen in ein Mikrofon ist für sie eine besondere Herausforderung.

AUSWEITUNG DER UNTERRICHTSEINHEIT
Es ist denkbar, das Phänomen des Lügens und Verstellens oder Fakens im Medium Internet in einer Unterrichtsreihe zu untersuchen: das Faken beim Chatten, Mailen, in Foren etc.
Wirken Fotos plausibler als Erfahrungsberichte oder Tabellen? Können Interviews mit Wissenschaftlern gefakt werden? Wie wirkt sich Sprache auf den Grad der Plausibilität aus? Was lässt sich leichter fälschen?
Außerdem sollte ein Bezug zur zeitgenössischen Kunst hergestellt werden, man könnte dafür z.B. die Arbeiten der » Atlas-Group nutzen.



  • › Medienkunst Lernen [link 02]

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