Teri Rueb

Drift

Exponat zur Ausstellung "Ohne Schnur - Kunst und drahtlose Kommunikation"

Drift

Drift

Inhaltliche Beschreibung

Drift (2004)

Ruebs Interventionen im öffentlichen Raum und raumgreifende interaktive Installationen beschäftigen sich mit Fragen von Architektur und Urbanismus, Landschaft und Körper, Schall- und Tonräumen.

In ihrer Arbeit "Drift" liefert Rueb eine poetische Auseinandersetzung mit unserer aktuellen wie historischen Raumwahrnehmung. Die Allgegenwart von GPS-Systemen suggeriert eine wissenschaftlich korrekte Antwort auf die jahrhundertealte Frage nach dem "Wo bin ich und wohin gehe ich?" Ausgestattet mit einem Pocket-PC und GPS-Gerät wird der Besucher auf die Reise geschickt, auf die Suche nach Geräusch- und Textinseln, die von Rueb eigens für die Cuxhavener Küste ausgesucht und im Raum positioniert wurden. Literatur-Fragmente mischen sich mit Umweltgeräuschen und Stimmen und verbinden realen Umraum und poetischen Raum. Der Besucher wird eingeladen, in die Landschaft einzutauchen, sich treiben zu lassen in der Welt der Assoziationen, deren Komposition sich stetig wandelt. Die Töne und Texte entspringen geographisch exakt festgelegten Quellen, die in Konkordanz zu aktuellen Wasserstandsdaten generiert werden: Die Installation wandert mit den Gezeiten vom Watt aufs Land und wieder zurück.
Es wird deutlich, dass durch moderne drahtlose Technologien zwar unsere geographische Position im realen Raum jederzeit einwandfrei bestimmbar ist, diese Position jedoch immer unerheblicher wird durch die Überlagerung des Realraums durch den Kommunikationsraum, in dem sich die Frage nach dem "Wo bin ich" wieder völlig neu stellt.