Tobias Grewenig


Bitmirror

animierte ASCII: vom Bild zum Zeichen


 Ascii [link 01]

Ascii

Kurzdarstellung

Kurzbeschreibung

„Bitmirror“ ist eine aktuelle Projektarbeit (2003) von Tobias Grewenig die im Interface-Labor (lab3) als „work in progress“ weiterentwickelt wird. Die Pixel-Informationen aus Bilddateien oder von einer Web-Kamera werden in Ascii-Zeichen, sowie Töne übersetzt und gemäß den Regeln eines Vielteilchensystems durch physikalische Kräfte animiert, bzw. moduliert. Die Arbeit wurde vom Künstler selbst in Java und Pure Data programmiert.

KünstlerInnen / AutorInnen

  • Tobias Grewenig, Künstler/Student, KHM

MitarbeiterInnen

  • Jochen Viehoff, Dozent, KHM-Codekit-Projekt › Biografie [link 02]

Entstehung

Deutschland, 2002-2003

Partner / Sponsoren

KHM, Interface-Labor

Eingabe des Beitrags

, 27.02.2004

Kategorie

  • künstlerische Arbeit

Schlagworte

  • Themen:
    • Animation |
    • Artistic Software
  • Formate:
    • ASCI

Inhalt

Inhaltliche Beschreibung


Technik

  • › Simple Tracking Java Code [10 KB ] [link 03]
  • › Code [33 KB ] [link 04]
  • › code [30 KB ] [link 05]
  • › Java-Codes für Bitmirror [5 KB ] [link 06]

Technische Beschreibung

Das „Bitmirror“ Programm läuft auf jedem Betriebssystem, auf dem eine Java 2 Virtuelle Maschine (JVM) installiert ist. Aufgrund der hohen erforderlichen Rechenleistung, sind schnelle Computer erforderlich (ab 2.0GHz).
Der Aufbau besteht aus einem Rechner und einer Webcam, die einen Betrachter des „Bitmirror“ aufzeichnet. Die Bewegung des Betrachters steuert die Animation der Ascii-Zeichen sowie die parallel ablaufende Klangsynthese. Über Tastenkombinationen kann das Bild invertiert, vergrößert oder verkleinert, oder in den Ursprungszustand (ohne Gravitationskräfte) zurückgesetzt werden. Weitere Hard- oder Software ist nicht erforderlich.

Hardware / Software

Die Code-Entwicklung des „Bitmirror“ basiert – bezüglich der Partikelanimation – auf dem CodeKit-Modul „ParticleAnimation“. Als Auszug dargestellt sind die zwei wesentlichen Routinen aus dem Modul, erstens die Berechnung der Kräfte (getForces) zwischen den einzelnen Buchstaben, und zweitens die Integration der Bewegungsgleichungen (iterateGauss), die Grundlage für eine realistisch anmutende Dynamik der Bewegung (z.B. Wellenbewegungen, Schwarmverhalten usw.).
Als Zeichensätze wurden die Java 2 Fonts und ein Standard Graphics2D als Zeichenfläche verwendet, jeder Partikel in dem System wird durch ein Zeichen repräsentiert.
Ein einfacher Tracking-Algorithmus wertet die Pixel-Informationen der Kamera in Echtzeit aus (Differenzbild-Verfahren, z.B. CodeKit-Modul SimpleTracking.
Grundlegend dafür ist die Quicktime-Erweiterung „VideoByPixel“. Das verwendete Packet „vbp.jar“ und einige Tracking-Demoprogramme finden sich in der CodeKit-Rubrik „KameraTracking“ und „VideoGrabbing“. Sie ermöglichen schnelles „offscreen grabbing“ in Echtzeit.

Source-Code (AsciiGravityApplet):

AsciiGravityAppet.java
Gravity2.java
SimpleTracking.java

Diese 3 Codes stehen hier anbei zum Download zur Verfügung.

Kontext

Statement

„O-Ton“ der Künstlers:

„Im "Bitmirror" sieht sich der Betrachter in seiner digitalisierten Form, aufgelöst in abstrakten Partikeln und akustischen Fragmenten.Die Darstellung ist Ascii-Code, der zu den puristischen und ältesten Stilmitteln der Computergrafik zählt. Analog zur Grafik wird der akustische Input durch Granularsynthese in Partikel zerlegt. Bewegung, Geräusche und Stimme lösen in diesem grafischen und akustischen Partikelsystem ein simuliertes Schwarmverhalten aus.

In dieser Arbeit habe ich versucht, ein Echtzeitsystem zu entwickeln, das mit Hilfe dieser Darstellungsformen und Algorithmen den Kontrast herauskristallisiert zwischen dem reellen, analogen Abbild eines Menschen und der sterilen, abstakten, digitalen Form des Computers.“

Theorie / Forschung

Kontext/Hochschule:

Tobias Grewenig ist postgraduierter Student an der Kunsthochschule für Medien und hat aus seiner vorhergehenden Ausbildung fundierte Kenntnisse in der Programmierung multimedialer Inhalte für seine Arbeit an der KHM mitgebracht. Während des Java-Programmierkurses – ein zweiwöchiger Kompaktkurs zu Beginn des Sommersemesters 2003 – konnte er sein Vorwissen nutzen, um rasch in die objektorientierte Programmiersprache Java einzusteigen. Die Inhalte des Kurses – insbesondere Grundlagen der Partikelanimation - deckten sich mit den späteren künstlerischen Experimenten des Künstlers, so dass er die grundlegenden Komponenten des „Bitmirrors“ aus den CodeKit-Bausteinen übernehmen und ausbauen konnte. Wichtig war in diesem Zusammenhang, dass der Student früh die theoretischen Grundlagen verstehen konnte, etwa die Berechnung von Kräften in einem Vielteilchensystem, oder die Integration der Newton-Bewegungsgleichungen.

Eine zweite Entwicklungsphase des Projektes konzentrierte sich auf elementare Tracking-Algorithmen und die Auswertung eines Webcam-Bildes. Die Bewegungen eines Betrachters werden interpretiert und steuern die Animation, lenken die Zeichenströme und zeichnen sich verantwortlich für die Dynamik des Prozesses.

In einer dritten Entwicklungsstufe wurde die Dynamik des Vielteilchensystems in eine Audioapplikation integriert. Tobias Grewenig nutzt die freie Programmierumgebung „Pure Data“ für die Umsetzung von Bewegung in Klang.

Zusammenfassend kann die Projektarbeit „Bitmirror“ als eigenständige Programmierarbeit angesehen werden, die eine Betreuung zwar nicht überflüssig gemacht hat, sich aber auf ein minimales Maß beschränkte, nämlich auf Anregungen zur Code-Gestaltung, Aufzeigung von Möglichkeiten und Fehlersuche. Die Partikelanimation des „Bitmirrors“ basiert auf dem CodeKit-Modul „ParticleAnimation“. Der „Bitmirror“ ist ein Beispiel für die selbstständige experimentelle Arbeit im Rahmen fortschrittlicher Programmierung und das Projekt zeigt, wie Ausbildung, Betreuung und künstlerische Arbeit miteinander verflochten sein können.

Ausstellungen / Präsentationen

  • "Altitude 2003", Tage der offenen Türe an der Kunsthochschule für Medien Köln, 2003
    » http://www.khm.de/altitude/ [link 07]

Referenzen

  • Code Kit: Interfacelabopr der KHM, Köln
    » http://java.khm.de/ [link 08]
  • › Medienkunst Lernen [link 09]

» http://www.khm.de/~xi-bot/ [link 10]

  • › Simple Tracking Java Code [10 KB ] [link 11]
  • › Bitmirror_Code [33 KB ] [link 12]
  • › Animations-Still [12 KB ] [link 13]
  • › Animation- Still [13 KB ] [link 14]
  • › Animation- Still [10 KB ] [link 15]
  • › Bittmirror Shockwave [2 MB ] [link 16]
  • › Code [33 KB ] [link 17]
  • › code [30 KB ] [link 18]
  • › Java-Codes für Bitmirror [5 KB ] [link 19]