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Künstlerische Impulse für die Medienpädagogik - Media Art meets Media Education

20. GMK-Forum Kommunikationskultur

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Inhaltliche Beschreibung

Die Ziele

Medienpädagogik und Medienkunst haben sich in der Vergangenheit weitgehend unabhängig voneinander entwickelt. Was können Medienpädagogik und Medienkunst gemeinsam leisten, um Medien in kreativer Weise als Ausdrucks-, Erfahrungs- und Gestaltungsmittel zu nutzen? Welche künstlerischen Impulse können für die Medienkompetenzbildung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen fruchtbar gemacht werden? Inwieweit können MedienkünstlerInnen von verschiedenen Formen einer handlungsorientierten Medienpädagogik Anregungen erhalten?
Ein wichtiges Ziel der Tagung ist es, Brücken zwischen Medienpädagogik und Medienkunst zu bauen bzw. auszubauen. Vor dem Hintergrund medienkultureller Globalisierungsprozesse sollen interkulturelle und internationale Aspekte für die Vermittlung einer Multimedia Literacy, für sozial-ästhetische Ausdrucksformen und für ästhetische Reflexivität ausgelotet werden. Hierzu ist es wichtig, auch die Erfahrungen von KollegInnen anderer Länder einzubringen.
Besonders soll der beiderseitige Nutzwert von Schnittstellen zwischen Medienkunst und Medienpädagogik thematisiert werden. Die Initiatoren wollen verdeutlichen, wie durch den Brückenschlag zwischen beiden Bereichen medienpädagogische Konzepte aktualisiert und Perspektiven für eine bessere Vermittlung von Medienkompetenz entwickelt werden können. Andererseits erhalten sozial engagierte KünstlerInnen, die in verschiedenen Bereichen tätig sind, durch Einblicke in die Medienpraxis und die Medienproduktionen von Kindern und Jugendlichen neue Inspirationen für ihre Arbeit.

Die Zielgruppen

Die Tagung richtet sich als GMK-Jahresforum an Multiplikatoren aus verschiedenen pädagogischen Praxisfeldern (schulische und außerschulische Medien- und Kulturarbeit) sowie aus Wissenschaft, Medien und Politik. Als besondere Teilnehmergruppe sollen MedienkünstlerInnen, Musik-, Kunst- und TheaterpädagogInnen und professionelle MultimediaproduzentInnen angesprochen werden, die Interesse an den aktuellen Themen und Sichtweisen von Kindern und Jugendlichen haben und an einem Austausch in Theorie und Praxis interessiert sind.
Vor dem Hintergrund, dass die Bereiche Medienkunst und Medienpädagogik gegenwärtig nebeneinander existieren und Kooperationen Seltenheitswert haben, sollen durch das Zusammentreffen dieser Zielgruppen gemeinsame Foren entstehen, in denen neue Konzepte und Strukturen initiiert und geschaffen werden könnten.

Die Ausgangslage

- Die gegenwärtige Medienpädagogik in Deutschland, insbesondere im schulischen Bereich, basiert nach wie vor zumeist auf "klassischen" Arbeits- und Ausdrucksformen, die die Möglichkeiten künstlerischer Gestaltungsweisen zu wenig nutzen. Was für Möglichkeiten gibt es, um Medien für Selbstausdruck, Persönlichkeitsbildung, ästhetische Urteilskraft und soziale Kommunikation wirkungsvoll zu nutzen? Worin liegt die spezifische Qualität künstlerischer Inputs und wie können diese Inputs methodisch-didaktisch in medien-ästhetische Bildungsprozesse eingebracht werden?
- Für die erfolgreiche Bildungs- und Kulturarbeit mit Kindern und Jugendlichen aus sozial und bildungsmäßig benachteiligenden Verhältnissen ist es wichtig, stärker computergestützte und interaktive Aneignungs- und Ausdrucksformen einzubeziehen, um ein Zusammenspiel verschiedener "Textsorten" und unterschiedliche Formen des symbolischen Ausdrucks zu ermöglichen. Wie können in spielerischer und experimenteller Form Kindern und Jugendlichen hierfür neue Zugänge eröffnet werden, die an vorhandenen Kompetenzen ansetzen und neue Kompetenzen situationsadäquat vermitteln? Was sind die Erfahrungswerte, die MedienpädagogInnen und MedienkünstlerInnen in der Zusammenarbeit mit Kindern und Jugendlichen aus sozial und bildungsmäßig benachteiligenden Verhältnissen gesammelt haben?
- Die Medienkunst sowie der professionelle Medienbereich ("Edutainment") bedienen sich seit längerer Zeit non-linearer und interaktiver Umsetzungsformen. Die Techniken und Methoden, die ästhetische Innovationskraft sowie das bei MedienkünstlerInnen in der Regel vorhandene Potenzial für die kritische Reflexion gesellschaftlicher Medienentwicklungen stellen eine wertvolle Quelle für pädagogische Aktivitäten dar. Inwieweit ist es möglich, zwischen MedienkünstlerInnen und MedienpädagogInnen Brücken herzustellen? In welchen Bereichen kann man voneinander lernen? Inwieweit zeichnet sich in der Kooperation von schulischer und außerschulischer Medien- und Kulturarbeit (Stichwort: "Ganztagsbetreuung an Schulen") aktuell ein wichtiger Schnittbereich für eine produktive Zusammenarbeit ab?
- Ein Blick auf andere Länder zeigt, dass - etwa in den USA vor allem im Rahmen community-orientierter Ansätze - weitaus intensivere Formen der Kooperation der Bereiche Medienpädagogik und Medienkunst existieren. Die Tagung will durch Vorträge und praxisbezogene Workshops einen Einblick in Projekte aus anderen Ländern geben, die im Schnittbereich von Medienkunst und Medienpädagogik eine ästhetisch innovative und sozial engagierte Medienpraxis entwickeln.

Programm

Inhalte der Veranstaltung

Die Gestaltung des Tagungsprogramms befindet sich derzeit in der Entwicklung. Folgende Inhalte und Angebotsformen sind vorgesehen:
- Plenumsvorträge von Prof. Dr. Karl-Josef Pazzini und Prof. Dr. Franz-Josef Röll zum Themenbereich "Ästhetik - Medien - Pädagogik", die in das Tagungsthema aus unterschiedlichen Perspektiven einführen.
- Präsentation und Diskussion von Produktionen und Projekten aus dem Bereich einer ästhetisch-symbolischen Mediengestaltung in schulischen und außerschulischen Praxisfeldern (einschließlich interaktiver, multimedialer Produktionen), die der Förderung von Medienkompetenz von Kindern und Jugendlichen dienen, z.B. "Kreative Medien- und Computerarbeit mit Kindern", "MixTOUR/Medienmobil", "Kinder machen Kunst mit Medien", "MuSe Computer - Einsatz von neuen Medien im Kunstunterricht", "Medienarbeit mit MigrantInnen", "Multimediale Inszenierungen mit Jugendlichen".
- Workshops von MedienpädagogInnen und MedienkünstlerInnen (mit experimentellem Charakter, die konkrete Einblicke in das "Making of" einzelner Ansätze geben, z.B. "Storym@iling" (Geschichtenfabrik) und "Video-Poetry".
- Englischsprachige Tagungsteile, z.B. einen Plenumsvortrag "From Media Literacy to Media Education" (Gina Lamb, Los Angeles), sowie spezielle Workshops, z.B. zu "Concepts of Image Education in Context of Intercultural Media Projects".
- Arbeitsgruppen zur Aus- und Weiterbildung von MultiplikatorInnen, z.B. "Multimediakunst-Koffer", "Visuelle Kompetenz im Medienzeitalter", "Wahrnehmungsorientierte Medienpädagogik", "Weibliche Ästhetik".
- Ein "Offenes Forum" für die Präsentation interessanter Projekte und zur Möglichkeit für Kontakt und Kommunikation.
- Eine Ausstellung zum Tagungsthema - auch für die Öffentlichkeit und über die Dauer der Tagung hinausreichend - mit exemplarischen Arbeiten aus medienkünstlerischen und medienpädagogischen Projekten, z.B. aus dem Berliner und Brandenburger Raum, von KuBiM-Projekten in Jugendkunstschulen, einzelnen PreisträgerInnen bundesweiter Medien-Wettbewerbe, professionellen MedienkünstlerInnen.

Information und Dokumentation

Über den jeweils aktuellen Stand der Vorbereitung der Tagung "Media Art meets Media Education" wird auf der GMK-Website www.gmk-net.de im Bereich "Foren Kommunikationskultur" sowie auf den Websites der Mitveranstalter und Kooperationspartner informiert.
Es ist geplant, die Ergebnisse der Tagung auf der GMK-Website sowie in einer Publikation (mit CD-ROM) zu dokumentieren.

Kontakt

Prof. Dr. Horst Niesyto, GMK-Vorstand, niesyto_horst@ph-ludwigsburg.de
Dr. Hans Joachim Ulbrich, GMK und HFF, hans-joachim.ulbrich@freenet.de
Renate Röllecke, GMK-Geschäftsstelle, r.roellecke@medienpaed.de

Mitveranstalter

- HFF Hochschule für Film und Fernsehen "Konrad Wolf", Potsdam Babelsberg
- KuBiM "Kulturelle Bildung im Medienzeitalter", Programm der Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung (BLK) in Verbindung mit dem Zentrum für Kulturforschung, Bonn

Kooperationspartner

- Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn
- Medienanstalt Berlin-Brandenburg (in Antrag)
- Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen (FSK), Berlin
- IBK Institut für Bildung und Kultur, Remscheid
- JFC Medienzentrum Köln
- BDK (Kooperation/ Kontakte in Arbeit)