Joachim  Sauter, Ralph  Ammer, Tobias Schmidt , …


Kidai Shôran

"Vortrefflicher Anblick unseres prosperierenden Zeitalters"


Kidai Shôran [link 01]

Kidai Shôran

Kurzdarstellung

Kurzbeschreibung

Die interaktive CD-ROM macht ein höchstempfindliches Kulturgut der Öffentlichkeit auf informative, aber auch unterhaltsame Weise zugänglich. Sie ermöglicht es dem Betrachter, die 12 Meter lange Bildrolle Kidai Shôran eingehend und selbstständig zu betrachten. Dieses aus dem frühen 19. Jahrhundert stammende Kunstwerk zeigt eine dichtbelebte Einkaufsstraße von Edo, dem heutigen Tokyo und zugleich ein umfassendes Panorama der japanischen Gesellschaft der Zeit. Die CD-ROM ergänzt nun eine interaktive Visualisierung durch Textinformationen. Diese sind zu einzelnen Bilddetails erhältlich und verweisen mitunter wiederum auf andere Bildelemente und inhaltliche Darstellungen. Außerdem werden auf einer Navigationsleiste jeweils inhaltlich verwandte Bildelemente markiert. Neben der Verknüpfung von Text und visueller Informationsvermittlung entstehen auf diese Weise Beziehungen zwischen unterschiedlichen Teilen der Bildrolle. Der Benutzer kann verschiedenen Themen nachgehen und immer wieder neue und eigene Wege durch die Bild- und Textinformation wählen. Außerdem erschließen fünf Spaziergänge als „guided tours“ das bunte Leben auf der Straße.

KünstlerInnen / AutorInnen

  • Joachim  Sauter, Konzeption, Art+COM
  • Ralph  Ammer, Konzeption, Gestaltung, Programmierung, Art+COM
  • Tobias Schmidt , Konzeption, Gestaltung, Programmierung, Art+COM
  • Stephan Huber , Programmierung, Art+Com
  • Dr. Jeannot Simmen, Produktion und Koordination, Ars Digitalis, Berlin
  • Prof. Dr. Franziska Ehmcke, Wissenschaftliche Bearbeitung, Texte, Redaktion, Universität zu Köln

MitarbeiterInnen

  • Hiroko  Yoshikawa-Geffers, Wissenschaftliche Bearbeitung, Texte, Redaktion
  • Petra Dahmen, Produktion und Koordination, Ars Digitalis, Büro Dr. Jeannot Simmen
  • Bernd  Auf der Mauer, studentische Mitarbeit, Universität zu Köln
  • Britta-Maria Gruber, studentische Mitarbeit, Universität zu Köln
  • Jens  Kreutzer, studentische Mitarbeit, Universität zu Köln
  • Ilse Reuter, studentische Mitarbeit, Universität zu Köln

Entstehung

Deutschland, 2000

Partner / Sponsoren

Auftraggeber waren die Staatlichen Museen zu Berlin, Stiftung Preußischer Kulturbesitz (Betreuung: Dr. Khan Trinh);
Unterstützung: Gelsenwasser AG, Gelsenkirchen; IVU Traffic Technologies AG, Berlin; Sony Europe; Förderverein für Japanisch-Deutsche Kulturbeziehungen e.V., Köln (JaDe)

Kommentar

Dank an: Prof. Tadashi Kobayashi, Gakushûin-Universität, Tokyo

Die CD-ROM wurde anlässlich der Wiedereröffnung des Museums für Ostasiatische Kunst in Berlin und bei Vorträgen und Ausstellungen im In- und Ausland gezeigt und publiziert. Es erhielt unter anderem den Deutschen Multimedia Award 2000, den Red Dot Best of Best Award, den Schweizer Designpreis.

Die CD-ROM Kidai Shôran ist erhältlich unter: ISBN 3-88375-466-8; Verlag: Buchhandlung Walter König, Köln

Eingabe des Beitrags

, 14.01.2004

Kategorie

  • Kulturprojekt

Schlagworte

  • Themen:
    • Kulturelles Erbe |
    • Kulturvermittlung |
    • Information
  • Formate:
    • CD-ROM |
    • interaktiv

Inhalt

Inhaltliche Beschreibung

Bei der CD-ROM Kidai Shôran handelt es sich um ein Projekt zur Vermittlung des kulturellen Erbes. Anlässlich der Wiedereröffnung des Museums für Ostasiatische Kunst in Berlin erhielt Art+Com (über das Büro Dr. Simmen, Projektleitung und Koordination) den Auftrag zur Entwicklung eines Informationssystems für die Bildrolle Kidai Shôran.

Ein unbekannter Meister schuf zu Beginn des 19. Jahrhunderts mit diesem Werk die Ansicht eines Stadtviertels und zugleich ein umfassendes Panorama der japanischen Gesellschaft der Edo-Zeit. Inhaltlich bildete die Größe der Bildrolle sowie ihre inhaltliche Fülle eine besondere Herausforderung an die Konzeption der CD-ROM. Äußere Bedingungen der Entwicklung ergaben sich aus einem recht engen finanziellen Rahmen und der geplanten Präsentation in einer bereits fertig konzipierten Ausstellung.

Zum Zeitpunkt der Auftragserteilung war die Konzeption der Ausstellung zur Wiedereröffnung des Museums für Ostasiatische Kunst in Berlin bereits abgeschlossen, so dass eine gemeinsame Präsentation des Informationssystems mit dem Artefakt nicht mehr möglich war. Die CD-ROM wurde daher getrennt vom Exponat in einem Vorraum gezeigt. Dies entspricht nicht dem ursprünglichen Gedanken einer musealen Nutzung interaktiver Informationssysteme. Diese sollten normalerweise in die räumliche Dramaturgie einer Ausstellung eingebunden werden. Folgt man den Ausführungen der Autoren der CD-ROM, so sind Ausstellungen Gesamterzählungen im Raum, die durch digitale Medien nicht unterbrochen werden dürfen. Vielmehr sollten digitale Medien integriert werden. Kuratoren und Wissenschaftler identifizieren Artefakte, die ausgestellt und Inhalte, die vermittelt werden sollen. Die räumliche Dramaturgie wird dann als Gesamtkonzept entwickelt, das Ausstellungsobjekte und interaktive Exponate positioniert und zu einer Gesamterzählung zusammenfügt.

Die Museologie beschreibt drei verschiedene Typen von Besuchern: die Entdecker, die sich durch die Ausstellung treiben lassen; die Strukturierten, die durch strukturierte Informationen durch die Ausstellung geführt werden wollen; und die Narrativen, die erzählerische Zugänge zu den Exponaten suchen. Die besondere Herausforderung für die Entwicklung der CD-ROM bestand darin, ein Informationssystem zu schaffen, das für alle Besuchertypen einen speziellen Zugang bietet.
Verschiedene Navigationsmöglichkeiten eröffnen unterschiedliche Zugänge:
1. Der sichtbare Ausschnitt der Bildrolle kann mit Hilfe des Navigationsinstruments oder der Übersicht am unteren Bildschirmrand verändert werden. Hinter vielen Objekten auf der Rolle liegen Verweise auf weiterführende Informationen. Diese Objekte werden mit einem roten Kreis markiert, sobald man sich ihnen mit dem Mauszeiger nähert. Die gelben Kreise deuten immer auf Bestandteile eines Themenbereichs.
2. „Spaziergänge“ bieten einen unterhaltsamen Einstieg in das bunte Straßenleben. Sie ermöglichen den unmittelbaren Zugang, indem sie mögliche Wanderungen durch die Bildrolle präsentieren. Man kann diese Touren jederzeit unterbrechen und den Verweisen zu ausführlichen Informationen folgen.
3. Texte bieten wissenswerte Informationen zu einzelnen Aspekten der Bildrolle. Über das hierarchisch strukturierte Inhaltsverzeichnis können gezielt Textstellen ausgewählt werden. Mit Hilfe von Verweisen auf der Textebene kann von Text zu Text gesprungen werden.
4. Die Funktion „Übersetzung“ ist eine Lesehilfe für die Schriftinformation auf der Bildrolle. Ist das Übersetzungs-Fenster geöffnet, können mit dem Mauszeiger die japanischen Texte erkundet werden. Im Fenster auf der rechten Seite erscheint die entsprechende Übersetzung.
5. Die Funktion „Finden“ ermöglicht den direkten Zugriff auf alle Textpassagen, die den eingegebenen Suchbegriff enthalten.

Außerdem erscheinen im Text verschiedenfarbige Pfeile. Werden sie angeklickt so werden weiterführende Informationen zugänglich. Ein grüner Pfeil verweist auf einen ausführlichen Text, der rote Pfeil auf ein Detail in der Bildrolle und der gelbe Pfeil führt zu thematisch verwandten Objekten.

Technik

Technische Beschreibung

Systemvoraussetzungen:
Intel PentiumII 300 MHz or better, 32 MB free RAM, 8x CD ROM, Windows 95/98/NT/2000
or Macintosh PPC G3 266 MHz or better, 32 MB free RAM, 8x CD ROM, min Mac OS 8.1;
Bildschirmauflösung / display resolution : min 800x600; Farbtiefe / color depth : min 16 bit

  • › Medienkunst und Forschung [link 02]
  • › Kidai Shôran_Ausgewähltes Detail [JPEG | 517 KB ] [link 03]
  • › Kidai Shôran_Detail & Textinfo [JPEG | 425 KB ] [link 04]
  • › Kidai Shôran_Video [3 MB ] [link 05]