Jakob Lehr, Julia Guther

CUTIE-V

Fernsehlandschaft beim Wort genommen

CUTIE-V: Fernsehlandschaft beim Wort genommen

CUTIE-V: Fernsehlandschaft beim Wort genommen

Hochschule / Fachbereich

Universität der Künste Berlin
Visuelle Kommunikation / Gestalten mit Digitalen Medien

URL der Hochschule

» http://www.udk-berlin.de

Betreuer des Projekts

Prof. Joachim Sauter

Kommentar des Betreuers

In dieser sehr sensibel und emotional gestalteten, vernetzten Bildschirmarbeit gehen Julia Guther und Jakob Lehr von dem Begriff der Fernsehlandschaft aus und realisieren eine Arbeit, die diese auch visuell und interaktiv generiert. Der Fernsehtag wird hier auf einer Grundfläche, deren y-Achse den Tagesverlauf von morgens bis nachts darstellt, dreidimensional für jeden Sender und jeden Sendetag generiert. Die Fernsehlandschaft setzt sich zusammen aus Bächen, Bäumen, Steinen, Fliegenschwärmen etc., die jeweils ein Genre wie Nachrichten, Spielfilme, Shows, Werbung etc. symbolisieren. So wird jeder Fernsehtag für jeden Sender räumlich als Landschaft erlebbar und lesbar. Sehr schnell zeigen sich sendertypische Landschaften, in denen je nach Sendeangebot Bäche fließen (Nachrichten) und Bäum sprießen (Spielfilme) oder sich eben steinige Gebiete (TV Shows), durchsetzt mit Fliegenschwärmen (Werbung), zeigen. Technisch ist diese Arbeit in Gänze durchprogrammiert. Ein von Julia Guther und Jakob Lehr aufwändig programmiertes Tool zieht sich schmarotzerhaft aus einer Fernsehwebsite die jeweilige Tagesprogrammstruktur eines Senders. Auf Basis dieser Daten kann sich der Nutzer die jeweilige Landschaft für jeden Sender und jeden Tag generieren lassen. "cutieV" ist eine der seltenen Arbeiten, in der ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Gestaltungsleistung, Programmieraufwand und Nutzen/Erlebnis gegeben ist. Eine Arbeit deren Resultat Spaß macht und trotzdem erkenntnisreich ist.

Seminar / Kurzbeschreibung

"cutieV" von Julia Guther und Jakob Lehr ist im Projekt "Informationsgestaltung mit generativen Medien" entstanden, bei dem die Studierenden Computational Design-Ansätze zur Generierung von Information anhand von selbstgestellten Themen entwickeln haben.

Zuordnung Forschungsbereich

Die Klasse Gestalten mit digitalen Medien, die in den Studiengängen Experimentale Mediengestaltung und Visuelle Kommunikation der Universität der Künste, Berlin, angesiedelt ist, setzt sich mit den medialen Qualitäten des Computers auseinander. Diese sind: Interaktivität, Multimedialität, Konnektivität und Generativität. Im Grundstudium der Klasse werden die Basics im Umgang mit diesen Möglichkeiten gelehrt (3+4. Semester) und im Hauptstudium (5-8 Semester) diese in inhaltlich orientierten Projekten weiterentwickelt und experimentell angewandt. Im 9+10 Semester können die Studierenden entweder einen künstlerischen Abschluss machen (Absolvent der UdK) oder diplomieren. Im 11+12 Semester können ausgewählte Studierende einen Meisterschülerabschluss erlangen.