Kurzbeschreibung
Der Vorgang ist bekannt. Ich füttere die Spinne mit einem Suchbegriff. Auf Klick startet die Routine. Der Bot folgt den Links, springt von Website zu Websites, durchquert das Web, um mir anschliessend die Daten auf den Bildschirm zu liefern. Je nach Spinne sind das Dokumente, Bilder, Audio-Files oder auch ganze Programm-Dateien. Das Leben der Spinnen ist aber vielfältiger, als es auf den ersten Blick erscheinen mag. Spinnen agieren im Datennetz nicht nur als dienstbare Bibliothekare, sondern sie betätigen sich auch als Meldeläufer oder als räuberische Datenjäger. Sie sieben den Code und schnüffeln in fremden Dateien. Sie erbeuten E-Mail Adressen, um dann spurlos zu verschwinden. Vor allem aber - sie sind die Allesleser im Hyperspace. Sie lesen schnell, maschinell und gründlich.
Der "encyclopaedizer" generiert auf Anfrage Enzyklopädieeinträge, die er im Web zusammenliest. Dem Begriff wird nicht mehr einen festen Sinn zugeordnet, sondern er generiert den Sinn bei jeder Suche immer wieder neu. "Fisch" definiert er bei einer ersten Routine so: "Fisch ist Fisch". Bei einer zweiten meint er: "Der Fisch ist im Netz!!!" Und das meinen wir doch auch.
KünstlerInnen / AutorInnen
- Adi Blum
Entstehung
Schweiz, 2003
Kommentar
art bytes, 31.5.2003 - 13.6.2003,
Ausstellung im Künstlerhaus Schloss Balmoral im Rahmen der Bad Emser Medienkunsttage
Eingabe des Beitrags
, 03.07.2003
Kategorie
- künstlerische Arbeit
Schlagworte
- Themen:
- Netzkunst |
- Internet
Ergänzungen zur Schlagwortliste
- interaktive Netzarbeit