Dilate Gruppe

DILATE

Das Spiel mit diesem unbewussten Gegenüber

Bild3

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Inhaltliche Beschreibung

DILATE ist aus einem Workshop zum Thema e-dentity entstanden. Die Fragestellung des Workshops lautete: Inwiefern verändern neue Medien unsere Identität und Selbstwahrnehmung?
Unter Identität im klassischen Sinne versteht man das Bewusstsein, sich von anderen Menschen zu unterscheiden (Individualität) sowie über die Zeit (Kontinuität) und verschiedene Situationen (Konsistenz) hinweg dieselbe Person zu bleiben.
Wir haben uns für den Schatten als Teil der Identität entschieden: Ein Abbild des eigenen Ichs, mit dem man ewig und untrennbar verbunden ist. Schatten als eine Art erweiterte Identität im Sinne eines indexikalischen Wertes.
Gleichzeitig stellt er aber auch ein Gegenüber dar, eine Art Spiegelbild, das man - da stets vorhanden - kaum wirklich wahrnimmt. Jedoch mit dem Unterschied, dass er nur die Silhouette transportiert, nicht jedoch den Inhalt. Wenn man die physische und psychische Persönlichkeit ändert, ist dies im Schatten (meist) nicht erkennbar.
Das Spiel mit diesem unbewussten Gegenüber sowie die minimale Verzögerung der Echtzeit sollen den Schatten als Anhängsel in Frage stellen und etwas eigenständiger machen.
In der Installation als vermeintlich ortsloser, schattenloser, identitätsloser Raum, lassen wir den eigenen Schatten als Inversion auferstehen. Der Schatten wird normalerweise als eine Art persönlicher Code verstanden, mit dem Unterschied, dass er hier einerseits zu leuchten beginnt, andererseits zeitlich gedehnt wird und so eine Irritation entsteht.
Die Installation ist durch die Verzögerung des Bildes und die Qualität der Umsetzung (der weiße Schatten als Pixelpunkte, die der Bewegung des Akteurs nachfliegen) als eine Art meditative Auseinandersetzung mit seinem eigenen Ich zu verstehen.